Rezension

Hardy Krüger war hardly akzeptabel

Junge Unrast - Hardy Krüger

Junge Unrast
von Hardy Krüger

Bewertet mit 1.5 Sternen

Überzogen erotischer und moralischer Selbstbeweihräucherungsversuch

Ich habe mich sehr auf die Lektüre dieses "Romans mit stark autobiografischen Zügen" gefreut, denn ich mochte Hardy Krüger, seit ich als kleines Mädchen den Film mit der "Dach-Jungfrau"  und später dann "Hatari" gesehen und eine von ihm gelesene Version des "Kleinen Prinzen" gehört hatte. Der inhaltliche Bezug zum eigenen Erleben wird durch das Foto vorn auf dem Cover noch zusätzlich verstärkt. Anfangs gefiel mir das Gelesene auch einigermaßen, aber je weiter ich in dem Buch voran gekommen bin, desto mehr ging mir das Ganze auf die Nerven. Beginnend schon als wirklich sehr, sehr junger "Mann" verliert er sich andauernd in ausführlichen Schilderungen seiner zahlreichen sexuellen Aktivitäten, das Wort "Phallus" scheint ihm hierbei besonders zu gefallen und kommt gefühlt auf jeder zweiten Seite vor. Später dann seine zwar von mir als sachlich zutreffend aber in Ausführung und Häufigkeit ebenfalls als übertrieben empfundenen moralischen Predigten über Schuld und Unschuld im politischen Bereich. Ich habe dieses Buch zudem einer Zeitzeugin zu lesen gegeben, die es in einigen Teilen als haarsträubenden Unsinn bezeichnete. Gefallen haben mir lediglich die Schilderungen der Untergrundbewegungen und seiner ersten Zeit beim Film, als ihm, einem NAPOLA-Absolventen, ein älterer Kollege die politischen Zusammenhänge erklärt und die Notwendigkeiten eben dieser Untergrundaktivitäten klar macht.