Rezension

Hat für mich nichts von einem Krimi...

Tod beim Martinszug - Stefanie Gregg

Tod beim Martinszug
von Stefanie Gregg

Bewertet mit 1 Sternen

Kurzbeschreibung:
Im selbstverwalteten Kindergarten „Die Gartenzwerge“ in Ottobrunn erwarten alle mit Spannung den Höhepunkt des Martinsumzugs. Ein prominenter Gemeinderat hat sich als Sankt Martin verkleidet und kommt auf einem echten Pferd herbeigeritten. Doch vor den Augen der versammelten Eltern sackt der Reiter leblos vom Pferd. Lotte Nicklbauer fühlt sich brutal herausgerissen aus ihrem glücklichen Alltag als Hausfrau und ehrenamtlich engagierte Mutter. Wie kann jemand hier in der gemütlichen Kleinstadt einen Politiker umbringen, und vor allem warum? Lotte beginnt herumzufragen, bei ihren Freunden und Bekannten, bei Einheimischen und Zugezogenen. Ganz langsam setzt sie ein Mosaik aus politischen Machenschaften, Bestechungen und männlichen Seilschaften zusammen, das sie nie für möglich gehalten hätte.

Meinung:
Ich habe nun schon einige Regionalkrimis gelesen und diese haben mir zumeist auch ganz gut gefallen. Ermittler in solchen Krimis haben oft einen ganz eigenen Charme und durch den regionalen Bezug können solche Krimis oft auf andere Art unterhalten. Die Idee, dass eine „einfache“ Hausfrau ermittelt, fand ich ziemlich ansprechend. Nur hat es für mich in „Tod beim Martinszug“ überhaupt nicht funktioniert.

So muss ich leider sagen, dass die Geschichte (in meinen Augen) überhaupt nichts mit einem Krimi zu tun hat. Ich habe sogar extra nochmal nach der Definition eines Krimis gesucht, bevor ich diese Bewertung wirklich abgebe. Aber laut Wikipedia geht es bei einem Krimi um ein Verbrechen, dass den Leser in Spannung versetzten soll. Und Spannung sucht man in diesem Buch leider zu jeder Zeit vergeblich.

Von Anfang an kann sich der Leser denken in welchem kleinen Umfeld der Täter zu suchen ist und welche Gründe dahinter stehen. Außerdem kann man weder zum Opfer, noch zu den möglichen Tätern irgendeine Verbindung aufbauen, so dass es am Ende eh egal ist, wer es war. Zusätzlich kommt hinzu, dass die „Ermittlungen“ eher in unwichtigen Nebensätzen erledigt werden und die sich Haupterzählungen fast nur mit dem Leben der Vollblutmutter Lotte beschäftigen.

Es gibt extrem detaillierte Schilderungen aus ihrem routinierten Leben als liebende Mutter und geliebte Ehefrau in einer schicken Kleinstadt. Seitenlang wird über die Kinderbeschäftigungen oder ihr geliebtes zweites Frühstück erzählt, so dass ich mir manchmal wie in einem alten Heimatfilm vorkam. Und erschwerend kam hinzu, dass ich einfach nicht warm mit Lotte wurde.

Wie bereits schon angedeutet, bleiben auch die Nebencharaktere eher blass. Auch die Handlung ist extrem einfach aufgebaut und bietet keine Überraschungen. Die Dialoge wollen zwar manchmal witzig sein, was aber nur in den seltensten Fällen gelingt. So fand ich zum Beispiel die Szene in einer einschlägigen Bar ganz lustig, aber das war auch schon das einzige Mal, dass ich wirklich Schmunzeln musste. Ansonsten sind die meisten Dialoge sehr einfach und zumeist auch etwas naiv. Am Ende gibt es auch noch ein bisschen Dialekt zum Lesen, aber das ließ sich ganz gut bewerkstelligen.

Fazit:
„Tod beim Martinszug“ ist für mich kein Krimi. Es gibt null Spannung und der Großteil der Erzählungen beschäftigt sich mit routinierten Alltagsbeschreibungen aus dem Leben einer Vollblutmutter, mit der ich mich nicht identifizieren konnte. Für mich leider der erste und wohl einzige Flop im Jahr 2014, für den ich nicht mehr als 1 Stern vergeben kann.