Rezension

Hat mich gefesselt

Aeternum - Andrea Bottlinger

Aeternum
von Andrea Bottlinger

Bewertet mit 5 Sternen

Als mitten in Berlin der Alexanderplatz einstürzt und alles mit sich in die Tiefe reißt, ist niemandem klar, dass das erst der Anfang ist. Bleibt nur die Frage, wovon? Um das heraus zu bekommen, muss jemand hinabsteigen in den Krater. Einer dieser Jemand ist Jul, ein gefallener Engel. Er hat vor langer Zeit seine Flügel verloren und erhält hier die Chance, sie zurück zu bekommen. In letzter Zeit sind seltsame Wesen in den U-Bahnschächten unter der Stadt unterwegs, die mit Juls Hilfe beseitigt werden können: Dämonen - nicht gerade Freunde der Engel.

Ausgerechnet eine Dämonendienerin geht mit ihm in die Unterwelt Berlins. Seitdem Amanda vor einem Jahr gemeinsam mit ihrem Bruder Roman bei einem Einbruch erwischt wurde, lebt und dient sie für Balthasar, ihren Dämonenmeister. Ein widerlicher Zeitgenosse, nur zu gerne würde Amanda abhauen, aber Balthasar würde das nie zulassen, denn er kennt Amandas Geheimnis- ihre magischen Kräfte. Wenn sie nicht spurt, muß ihr im Keller eingesperrter Bruder Roman dafür leiden, von ihren Qualen mal ganz abgesehen. So bleibt ihr keine andere Möglichkeit.

Gemeinsam mit Jul macht sie sich auf den Weg durch den Krater, um etwas zu entdecken, was beide niemals erwartet hätten.

Meine Meinung

Zuerst einmal musste ich nachforschen, was Aeternum bedeutet. Gut, es kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "Ewigkeit".

Aeternum ist das Debüt der Autorin Andrea Bottlinger. Und mit 572 Seiten weiß Gott kein Kleinigkeit. Mit einer guten Mischung aus Realität und Fantasy führt sie den Leser in den Untergrund von Berlin, gemeinsam mit Engeln und Dämonen. Hier lässt sie das Gute gegen das Böse kämpfen, wobei das Gute nicht immer von Seiten der Engel ausgeht.

Die beiden Hauptpersonen könnten unterschiedlicher nicht sein.

Jul, der gefallene Engel, macht schon eine echt gute Figur, zumindest nach der Beschreibung, und dem, was mein Kopfkino daraus macht. Und er ist immerhin in der Lage, Dämonen zu töten.

Amanda dagegen ist in ihrer Person als Dämonendienerin hin- und hergerissen. Einerseits wird sie von ihrem Herren ziemlich unterdrückt und ist gezwungen, dies zuzulassen. Andererseits trägt sie eine magische Kraft in sich, von der sie selbst noch nicht so genau weiß, was sie überhaupt bewirken kann.

Das, was mich als Leserin in den Tiefen Berlins erwartet, ist ziemlich mächtig. Und ich kann mir vorstellen, dass es einige Gemüter schon aufregen könnte. Es geht immerhin um eine, sagen wir mal, teuflisch- göttliche Angelegenheit

Auf jeden Fall ist das Gesamtwerk gut geschrieben, es hat sein spannenden Höhen, leider aber auch seine Längen, die ich gerne übersprungen hätte. Manche Dialoge und Gedankengänge waren mir einfach zu langatmig.

Unterm Strich

Alles in allem hat mich Andrea Bottlinger mit ihrer Idee sehr gut unterhalten, zeitweise wirklich gefesselt. Dafür sehr gerne 5 Sternthaler von mir und die Hoffnung, mehr von ihr zu lesen!