Hat mich leider nicht berührt
Bewertet mit 2 Sternen
Roberta arbeitet schon seit elf Jahren in einer Buchhandlung, die auch antiquarische Bücher verkauft. Als ihr Vater ihr einen alten Koffer ihrer Großmutter vorbei bringt, in dem alte Bücher sind, findet sie in einem Buch einen Brief ihres Großvaters. Dieser gibt ihr aber so einige Rätsel auf. Ist er doch 1941 geschrieben worden, zu einem Zeitpunkt, als dieser schon tot war. Sie ist neugierig geworden und besucht ihre fast 110jährige Großmutter im Altersheim.
Der zweite Erzählstrang beginnt bei Dorothy, der Grossmutter, die spät geheiratet hat und kinderlos ist. Sie hat viele Fehlgeburten, ein Sohn starb, sie ist zermürbt und verbittert. Die Ehe schon lange nicht mehr glücklich. Dann bricht der Krieg aus und ihr Mann Albert nutzt die erste Gelegenheit um von ihr in den Krieg zu flüchten. Dorothy bleibt im gemeinsamen Häuschen zurück, mit zwei jungen Mädchen, die bei ihr wohnen und im Krieg zum Arbeiten auf dem nahen Gut abkommandiert worden sind.
Da taucht dann Jan auf, ein polnischer Pilot. Und es kommt etwas ins Rollen, dass anscheinend nicht aufzuhalten ist.
Soweit so gut. Eine Geschichte, die spannend klingt, die mich neugierig gemacht hat. Doch schon die Anfänge haben mich etwas verwirrt, werden doch beide Zeitstränge miteinander verflochten und gerade im historischen Teil springt die Autorin oft in den Jahren hin und her. Doch nach einer Weile bin ich mit den Protagonisten vertraut geworden. Aber sie handeln nicht immer so, wie man es erwartet, manche Begebenheiten fand ich eher unlogisch, aber vor allem kommt bei der ganzen Dramatik, die sich hier entwickelt, keine richtigen Emotionen herüber. Zu kühl reagieren die Protagonisten, zu wenig Gefühle, die mich berührt haben.
Ehrlicherweise muss ich sagen, dass es ein paar Passagen gab, bei denen die Handlung an Fahrt aufgenommen hat und bei der ich auch gefesselt war, dennoch reichen diese Sequenzen nicht aus um abschließend eine positve Empfehlung aussprechen zu können. Aber vielleicht sieht es ja so manch anderer Leser ganz anders, wird das Buch doch im Original (zumindest bei amazon) eher gut bewertet.
Es ist keine Love-Story, wie es vielleicht das Cover vermuten lässt, eher sollte man dem Titel vertrauen: "Dem Glück so nah" - ja nur nahe dran.
Das Ende erklärt manches, lässt einen nachdenken über das Wörtchen "Wenn...".
Leider hat mich die Geschichte nicht berühren können.