Rezension

Hat mich nicht überzeugt

Schöner sterben in Wien -

Schöner sterben in Wien
von Dagmar Hager

Bewertet mit 2 Sternen

In diesem zweiten Krimi rund um die Wiener Reporterin Lilly Speltz wird diese von ihrer Vergangenheit eingeholt.

 

Auf einer Veranstaltung wird ihr der Führerschein von Jana in die Tasche gesteckt. Jener Jana, die im ersten Band („Tote geben keine Autogramme“) die Geliebte ihres Mannes Georg war und beim Versuch ihr, Lilly, Kokain unterzujubeln, so unglücklich gestürzt war, dass sie sich das Genick gebrochen hat. Um Georgs Schauspielkarriere nicht zu gefährden, lässt Lilly sowohl die Leiche von Jana als auch jene von Georgs zwielichtiger Managerin verschwinden. Als dann kurz darauf Georg stirbt, ist Lilly so im „Großreinemachen“, dass sie Georgs Ableben geheim hält und seine Leiche in einem leeren Grab verschwinden lässt.

 

Nun scheinen die Gespenster der Vergangenheit wieder aufzutauchen. Wer also kennt die Zusammenhänge und will nun die alte Sache wieder aufwärmen? Und warum?

 

Gemeinsam mit Kameramann Ferdl und dessen Nichte Marlena macht sich Lilly auf, die Hintergründe von Janas Führerscheins aufzudecken. Ihre Recherchen führen das Trio in eine teure Schönheitsklinik an den Attersee sowie nach Wullowitz und Prag in die Überreste einer ziemlich zerrütteten Familie. Im Zuge dieser Recherchen verliert Lilly das Drama um ihren Ehemann völlig aus den Augen und wird auf dem Friedhof in Wien überrascht.

 

Meine Meinung:

 

Hm, ganz bin ich mit dieser Fortsetzung nicht warm geworden. Es scheint, als hätte Lilly Gewissensbisse, sonst würde sie erstens nicht auf den Friedhof gehen, in dem Georg in einem quasi leeren Grab liegt und zweitens dem zugesteckten Führerschein von Jana nachgehen.

 

Alles, was bei diesen Recherchen zutage gefördert wird, hat wenig mit Georg zu tun, sondern mit Janas ziemlich kaputter Familie und der Schönheitsklinik am Attersee.

 

Alle diese Nebenhandlungen, so turbulent sie auch sein mögen, lenken vom Wesentlichen ab. Die Auflösung wird erst auf den letzten Seiten angeboten und hält auch noch einen dramatischen Cliffhanger bereit.

 

Irgendwie ist mir das alles zu konstruiert. Die Polizei spielt nur eine winzige Nebenrolle.

 

Lilly ist keine abgebrühte Täterin. Sie stolpert quasi von einem Verbrechen ins nächste, an denen sie nicht einmal beteiligt ist. Eine ziemlich unwahrscheinliche Situation. Warum sie sich in diese verzwickte Situation bringt, erschließt sich mir nicht.

 

Fazit:

 

Ein Krimi, in dem einige Personen ziemlich unüberlegte Handlungen setzen. Leider hat mich diese Fortsetzung nur mäßig begeistert, daher gibt es nur zwei Sterne.