Rezension

Hat mich sehr gut unterhalten

Der Tod der Schlangenfrau -

Der Tod der Schlangenfrau
von Ulrike Bliefert

Bewertet mit 5 Sternen

Berlin 1896: Im Fotoatelier der Familie Fuchs gibt es bei einer Fotosession eine Tote, die, wie sich später herausstellt, ermordet wurde. Auguste Fuchs hat das Gefühl, dass die Polizei sich nicht genug engagiert, zu schnell und ohne Beweise wird ein Verdächtiger festgesetzt, und ermittelt selbst. Aber auch Kriminalassistent Jakob Wilhelmi versucht den wahren Täter zu finden.

Was mir neben dem interessanten Fall und dem historischen Hintergrund am besten gefällt, sind die Charaktere. Auguste ist zwar noch jung, aber sehr patent und weltoffen. Die Familie Fuchs bewohnt ein mehrstöckiges Haus, in dem neben Geschäft und Fotoatelier auch eine Pension ansässig ist, die von Augustes früherem Kindermädchen betrieben wird, es gibt sogar einen Aufzug samt Liftboy im Haus. Augustes gerade zu Besuch weilende Tante Lady Henrietta Droydon Jones führt ein unkonventionelles Leben – sie alle haben ihren Einfluss auf die Geschichte, wirken authentisch und gefallen mir gut.

Auf der Ermittlerseite gibt es neben Jakob Wilhelmi dessen Vorgesetzen Hubert von Barnstedt, der mir im Laufe des Roman immer besser gefallen hat. Weitere Charaktere haben vor allem mit den afrikanischen Kolonien und der gerade in Berlin stattfindenenden Kolonialausstellung zu tun – dies bestimmt auch stark den – gut recherchierten – historischen Hintergrund, und führt zu einiger Gesellschaftskritik.

Der Fall ist, wie oben schon erwähnt, interessant und der Leser bekommt ausreichend Möglichkeit mitzurätseln. Die Auflösung ist nachvollziehbar und gut hergeleitet.

Ulrike Blieferts Erzählstil ist packend und bildhaft, sie erzählt spannend, mein Kopfkino hatte beim Lesen viel zu tun, ich fühlte mich sehr gut unterhalten. Dass es weitere Romane mit Auguste geben wird, ein weiterer ist bereits geplant, finde ich sehr erfreulich.

Mich hat der Roman sehr schnell gefesselt und gut unterhalten. Vor allem die Charaktere konnten mich überzeugen, aber auch der interessante Fall und der gut recherchierte historische Hintergrund. Ich freue mich schon auf den nächsten Band und vergebe gerne 5 Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.