Rezension

Hat mich total erreicht

Nur einen Tag noch - Mitch Albom

Nur einen Tag noch
von Mitch Albom

Bewertet mit 5 Sternen

Bereits nach dem Prolog hatte mich Mitch Albom schon total an seine Geschichte gefesselt. Ich war berührt und habe sogar ein paar Tränen vergossen. Nach den ersten Seiten war mir klar, dass etwas Großes auf mich warten würde und wurde auch nicht enttäuscht.
Chick wächst einem sofort ans Herz. Seine Geschichte hat mich sehr berührt und gefesselt. Die Emotionen schwappten auf mich über und ließen mich immer mehr ein Teil des Protagonisten werden, der bedauerlicherweise mehr falsche als richtige Entscheidungen in seinem Leben getroffen hatte und so zu einem gebrochenen Mann wurde. Wie es dazu kam, teilt er uns auf diesen 240 Seiten mit.
Es hat mir sehr gut gefallen, wie der Autor das Buch strukturierte und einem Chick nahe brachte. Im Wechsel wird dem Leser jeder Fitzel aus der Vergangenheit auf dem Silbertablett serviert, bevor man sich anschließend wieder im Hier und Jetzt wiederfindet wo sich Chick gerade mit seiner verstorben Mutter unterhält. Gezeichnet vom Leben ist er erst verdattert, kann es nicht glauben, doch dann nimmt er es hin und öffnet sich.

»Sie legte ihre Hand auf meine. "Wenn du jemand ins Herz geschlossen hast, wird er niemals wirklich verschwunden sein, sondern immer zu dir kommen, auch in ganz unwahrscheinlichen Momenten."«
Zitat aus: "Nur einen Tag noch"

Ich fand es nachvollziehbar und auch realistisch, wie sich der Protagonist in dieser Situation verhielt und gab mich selbst ganz dem weiteren Verlauf hin. Ich schwamm mit auf der Welle der Erinnerung und der Selbstfindung. Zwar war mir schon ziemlich schnell klar, wie sich das Ganze auflösen würde, doch durch das gesamte Drumherum wurde mir die Spannung dennoch nicht genommen. Als Leser möchte man wissen, was da nur alles so schief gehen konnte im Leben von Chick. Wie es soweit kommen konnte, dass dieser seinem Leben ein Ende setzen möchte. Aber vor allen Dingen hängt man an den Seiten, weil alles einfach so unfassbar magisch geschrieben wurde und immens berührend ist. Wer wünscht sich schließlich nicht, seiner verstorbenen Mutter noch etwas sagen zu können, bzw. noch einmal einen ganzen Tag mit ihr verbringen zu dürfen? Diese Gedanken, sowie das gesamte Drumherum von "Nur einen Tag noch" haben mich des Öfteren zum Schniefen gebracht. Am Ende musste ich erst einmal Luft holen und das Gelesene sacken lassen. Doch selbst danach hallt die Geschichte noch sehr lange nach. Sie stimmt nachdenklich.

Fazit:
Wer gerne Bücher liest, die nachdenklich stimmen, jede Menge Emotionen bereit halten und zudem auch noch eine gewisse Melancholie mit sich bringen, der kann mir diesem Schmuckstück absolut nichts falsch machen. Dieses Buch berührt und stimmt nachdenklich. Top!

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