Rezension

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hat mir gut gefallen

Flammenmond - Rebekka Pax

Flammenmond
von Rebekka Pax

Bewertet mit 4.5 Sternen

„Flammenmond“ ist der zweite Band der Vampirjäger-Reihe und schließt nahtlos an den Vorgänger-Band „Septemberblut“ an. Im ersten Band ging es vorrangig um den Vampirjäger Julius und seine nicht grade unproblematische Liebesbeziehung zu Amber. „Flammenmond“ richtet den Fokus jetzt auf Julius´ Freund Brandon, einen Vampir indianischer Herkunft.

Der Schreibstil gefiel mir wieder sehr, und das gesamte Buch lies sich flüssig lesen. Da mich der erste Band schon in seinen Bann gezogen hatte, fand ich mich auch sofort wieder gut in der Geschichte zurecht.
Das Cover suggeriert schon, dass es in dieser Geschichte düster zugeht und ich möchte vorweg nehmen, dass dieser Band nichts für zart besaitete Leser ist.
Ein Grund dafür ist, dass Rebekka Pax´ Vampire sehr ursprünglicher Natur sind. Ihr Leben ist geprägt von eidgebundener Clantreue und starken hierarchischen Strukturen, und genau das wird Brandon zum Verhängnis. Sehr eindrücklich, grausam und gleichzeitig bewegend wird sein vergangenes und gegenwärtiges Schicksal geschildert.

Neben der Rahmenhandlung trugen die gut dargestellten Charaktere zum Gelingen der Geschichte bei. Sie hätten unterschiedlicher kaum sein können.
Nathaniel Coe wird als rassistischer, grausamer Herrscher sehr gut und glaubhaft dargestellt. Eine Person, die ich wahrlich hassen lernte. Sehr schön fand ich auch, dass Brandons indianische Herkunft im Verlauf noch stärker in den Vordergrund gerückt wurde. Sein Schicksal war beklemmend und hoffnungsfroh zugleich. Julius wirkte diesmal unerwartet hart, etwas gezwungen und steif. Dies fand ich allerdings sehr authentisch, versucht er sich doch in seiner neuen Rolle als Meister zurecht zu finden. Er hat dabei vielfältige Probleme zu bewältigen, die u.a. aus schwierigen Entscheidungen und seiner Beziehung zu Amber bestehen. Amber erscheint fast ebenso stark wie im ersten Band, aber ihre Fassade bröckelt. Stur, eigensinnig und nahezu unvernünftig in ihrem Handeln, wirft sie zudem eine Diskussion um moralischen Grenzen auf. Sie stellt sich der Frage, wie weit sie Julius Entscheidungen und seine Herkunft noch akzeptieren kann. Diesen Punkt fand ich sehr gekonnt in die Geschichte eingebettet, da ich mich ohnehin schon fragte, wie sie einiges einfach hinnehmen kann. Doch Liebe verzeiht bekanntlich viel….

Das Ende war in mehrfacher Hinsicht mitreißend und beinhaltet einen richtigen Herzklopfen-Cliffhanger.