Rezension

Hat mir sehr gut gefallen

Fatale Begegnung in St. Peter-Ording -

Fatale Begegnung in St. Peter-Ording
von Stefanie Schreiber

Bewertet mit 5 Sternen

„Fatale Begegnung in St. Peter-Ording“ von Stefanie Schreiber ist der 10. Fall für Torge Trulsen und Charlotte Wiesinger. Der Fall ist in sich abgeschlossen. Trotzdem empfiehlt es sich, die Reihe von Beginn an zu lesen, um auch die Entwicklung der Ermittler und anderer Hauptpersonen miterleben zu können.

Greta Petersen arbeitet in der Ferienanlage „Weiße Düne“ und freut sich auf ihren nahenden Ruhestand. Dafür arbeitet sie ihre Nachfolgerin Heike Niemeyer ein. Diese ist sehr engagiert und zuverlässig. Daher versteht Greta nicht, warum sie Montagmorgen nicht zur Arbeit erscheint, sich nicht meldet und auch nicht erreichbar ist. Nach einigen Tagen geht sie doch zur Polizei, wo auch ihr Sohn Knud als Kriminalkommissar arbeitet. Kurz danach wird eine tote und verstümmelte Leiche unter den Pfahlbauten gefunden. Und des wird nicht die einzige Tote bleiben. Die Ermittler haben viel zu tun, gehen vielen Spuren nach, tappen aber trotzdem lange im Dunkeln. Als sie einen Verdacht haben, macht Charlotte Wiesinger einen Alleingang und begibt sich in große Gefahr.

In diesem Fall übernimmt die junge Kommissarin Lilly Morgenroth die Ermittlungen, was sie auch sehr gut macht. Überhaupt ist das gesamte Team mit Knud, Lilly, Charlotte und Fiete ganz toll und sympathisch. Durch die verschiedenen Charaktere ergänzen sie sich gut, auch wenn es manchmal zu Reibereien kommt, verstehen sie sich am Ende immer wieder. Knud ist immer der pragmatische Nordfriese, den kaum etwas aus der Ruhe bringt. Aber hier muss er mit seinem Gefühlschaos kämpfen. Er hat von Charlotte einen Korb bekommen und flirtet seitdem mit der Gerichtsmedizinerin, was allen nicht so wirklich gefällt. Das Verhältnis zu seiner Mutter Greta finde ich ganz toll, er ist immer freundlich und zuvorkommend.

Auch zwischen den beiden Ermittlerinnen Lilly und Charlotte klappt es sehr gut. Da gibt es keine Eifersüchteleien oder Gezicke.

Torge, der Hausmeister in der „Weißen Düne“ und leidenschaftlicher Ermittler mit einiger Selbstüberschätzung kommt hier nicht wirklich zum Zuge. Trotz seines inselweiten Netzwerkes erreichen ihn keine Hinweise zu den Taten oder gar  zu Verdächtigen. Das ärgert ihn sehr. Erst am Ende bekommt er seinen großen Auftritt. Ansonsten ist er auch ein sympathischer Mensch. In diesem Buch ist er nicht ganz so aufdringlich zur Polizei oder stellt sich in den Fokus der Presse. Das beherrscht er nämlich ganz gut.

Durch die Perspektivwechsel erlebt man die Handlungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln, was ich sehr interessant finde und was auch die Spannung steigert.

Am Ende findet sich ein kleines Lexikon norddeutscher Begriffe und in der hinteren Umschlagklappe eine Skizze der Gegend.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Auch führt die Handlung zu schönen Ecken der Nordsee. Ich wurde gut unterhalten und hatte spannende Lesestunden. Auch das Cover ist wunderbar. Der Sonnenauf- oder untergang zwischen den Pfahlbauten sieht toll aus.