Rezension

hatte mir mehr von dem Buch erwartet

Hättest halt kein Kind gekriegt! - Karin Steger

Hättest halt kein Kind gekriegt!
von Karin Steger

Bewertet mit 2.5 Sternen

Inhalt: „Hättest halt kein Kind gekriegt!“ Ein Satz wie ein Hammerschlag, den so manche Frau schon gehört hat, so auch Karin Steger. Ihr Alltag bestand wie jener vieler Mütter aus Hetzen zwischen gesellschaftlich anerkannten Lebensbereichen und der angeblichen Privatsache Familie. Das Buch beginnt mit einem Breakdown. Die alleinerziehende Karin Steger ist erschöpft, kann nicht mehr, weiß nicht mehr weiter. Bald erkennt sie, dass die Abwertungsmechanismen, die in ihrem Umfeld und in unserer Gesellschaft wirken, auch in ihr selbst existieren. Sie macht sich auf die Suche nach einer Balance zwischen ihren vielen Aufgaben und ihren eigenen Wünschen, im Beruf, zu Hause, mit den beiden Kindern. In vier Etappen und über einen Zeitraum von sieben Jahren schildert sie, wie sie aus Wut und Erschöpfung zu Autonomie, Geborgenheit und Lebensglück fand. "Kinder haben in unserer Zeit keine eigene Bedeutung. Sie werden zu Objekten gemacht: erzogen, gebildet, bewertet, verwaltet. Es ist dies in meinen Augen das wichtigste Thema unserer Zeit. Das Buch liest sich locker und lebendig, viele werden sich darin wiedererkennen und wohl auch nachdenklich werden. Es wäre schön, wenn es viele Leser fände und diese auch wirklich berührt." – Gerald Hüther

Meine Meinung:
Das Buch ist sehr facettenreich geschrieben, es werden viele Themen angesprochen aber oftmals auch nicht tiefergehend betrachtet was ich mir bei dem einen oder anderen Thema doch gewünscht hätte. Andere hingegen werden wieder sehr genau behandelt.
In vielen Situationen findet man sich selber wieder, was einem Mut macht, dass man nicht nur alleine diese Probleme hat.
Sie beschreibt ihre Situation recht genau, man kann als Mutter ihre Gefühlslage sehr oft nachvollziehen, allerdings ist es in der Mitte des Buches doch sehr negativ geschrieben, was mir nicht so gut gefallen hat. Klar gibt es nicht immer nur gute Tage, aber dieser Abschnitt war mir alles in allem zu negativ. Dabei fehlten mir auch die jeweiligen Auslöser die die negativen Gefühle ausgelöst haben. Daher sind die Situationen schlecht nachvollziehbar.
Was noch recht negativ auffällt sind diverse Zeitsprünge über größere und kleinere Zeiträume die sehr verwirrend sind.
Anregungen die man umsetzen oder anwenden könnte finden sich in diesem Buch leider nicht. Dies hatte ich allerdings von dem Buch etwas erwartet. Ihr Schreibstil entspricht jeweils ihrer Gefühlslage und oftmals kommt er mir sehr flatterhaft vor.
Das Cover war das was mich von dem Buch am meisten angesprochen hat. Es zeigt eine Frau mit vielen Händen und Füße die jeweils was anderes vom Mutterdasein verkörpern. Baby versorgen, putzen, kochen, arbeiten, schick aussehen, einkaufen, uvm. - alles was wir Mütter können/müssen/sollen wird hier sehr gut dargestellt.

Fazit:
Leider hat das Buch meine Erwartungen nicht erfüllt, da ich mir mehr Anregungen für die im Titel genannte "mütterliche Integrität in der Leistungsgesellschaft" erhofft hatte. Auch konnte mich der Schreibstil und die Zeitsprünge nicht überzeugen.