Rezension

Heftige Geschichte über eine brutale Sekte und berührende Familiengeschichte zugleich

Rabenfrauen
von Anja Jonuleit

Bewertet mit 5 Sternen

Zum Inhalt: Als ihre Tochter Anne ihren Lebensgefährten Maximilian durch einen Unfall verliert und sie in das kleine Häuschen in der Heide, in Niedersachsen, in welchem Maximilian seinen Studien über Raben nachging, zieht, kommen bei Ruth unangenehme Erinnerungen an das Schicksalsjahr 1959 hoch, als ihre beste Freundin Christa sich einer dubiosen Religionsgemeinschaft anschloss, die später als die Sekte "Colonia Dignidad" in Chile bekannt (und berüchtigt) sein wird...

Obwohl die Sekte und ihre Verbrechen in den letzten Jahren in den Medien auftauchte (wie ich nachgegooglet habe), habe ich sie nicht wirklich weiter beachtet, bis zu diesem Buch!

Ich bin ehrlich erschüttert, was damals passiert ist und welche Auswirkungen diese brutalen Menschenfänger bis heute auf die betroffenen Familien haben.

In dem Roman wird das Thema sehr gelungen dargestellt. Mit Anne folgt man einer ebenso ahnungslosen Frau, die eine Familie kennenlernt, welche genau aus dieser Sekte stammt. 

Auch die Verstrickungen der eigenen Mutter werden nach und nach deutlicher, indem die Gegenwart und die Erinnerungen der Mutter abwechselnd in Kapiteln erzählt werden. Dadurch bleibt die Geschichte bis zum Ende spannend und interessant.

Mein Fazit: Sehr gelungen! Ein wichtiges Buch über eine verbrecherische Organisation, deren Aufarbeitung noch nicht abgeschlossen ist und gleichzeitig eine packende Familien- und Freundschaftsgeschichte, die mich sehr berührt hat! Von mir eine vollste Leseempfehlung!