Rezension

In den Fängen einer Sekte

Rabenfrauen
von Anja Jonuleit

Bewertet mit 5 Sternen

Christa und Ruth und Ruth sind beste Freundinnen und sie helfen für ein Taschengeld auf den Feldern. In der Nähe entsteht das Zeltlager einer Jugendfreizeit. Christa und Ruth verleiben sich beide in den attraktiven Erich. Am Ende dieser Zeit beschließt Christa Erich und der Glaubensgruppe unter der Führung von Paul Schäfer nach Chile zu folgen. Dort erlebte sie wahren Horror, denn die Bedingungen unter denen sie arbeiten mussten waren unmenschlich und grausam.

Bei Ruth kommen auch wieder Erinnerungen an die Geschehnisse von damals hoch, als sich ihre Tochter Anne nach dem Unfalltod ihres Lebensgefährten Maximilian in ein kleines Haus dort in der Heide zurückzieht und Menschen begegnet, die vor Jahren mit der Colonia Dignidad zu tun hatten.

Abwechselnd wird die Geschichte aus der Sicht von Christa, Ruth und Anne erzählt.

Bisher hatte ich von dieser Sekte noch nichts gehört oder es vergessen. Es ist einfach erschütternd, wie die Führer solcher Sekten die Menschen locken und dann unter schlimmsten Bedingungen benutzen. Mir ist immer unverständlich, wie Menschen ihren eigenen Willen aufgeben und sich so dominieren und ausbeuten lassen. Aber der Autorin ist es sehr gut gelungen mit ihrer Geschichte zu schildern, wie man in eine solche Situation geraten kann und nicht mehr hinauskommt.

Als Anne per Zufall auf Informationen im Nachlass von Maximilian stößt, lässt sie das Thema nicht los. Die Nachbarn wirken sehr seltsam. Ruth möchte verhindern, dass sich Anne weiter mit der Sache beschäftigt. Aber so nach und nach wird die Geschichte aufgedeckt.

Die Charaktere sind sehr gut und vielschichtig dargestellt.

Es ist ein Buch der ruhigen Töne, was das Geschehen umso beklemmender macht. Dadurch lässt einen die Geschichte auch nach Ende des Buches nicht los.

Eine sehr emotionale Geschichte, die mich wirklich überzeugt hat.