Rezension

Heldenepos im Gewand eines Romans

The Last Viking 1 - Das Blut der Wikinger - Poul Anderson

The Last Viking 1 - Das Blut der Wikinger
von Poul Anderson

Bewertet mit 3 Sternen

In dem Buch von Poul Anderson, wird die Geschichte von dem Wikingerfürsten Harald Sigurdharson, besser bekannt unter Harald Hardrada, erzählt. Als Thronfolger muss er als junger Mann nach verlorener Schlacht ins Exil wo er wissbegierig viel über den Krieg und das Kriegshandwerk lernt, aber auch wie man zu einem Anführer wird, um später nach Norwegen zurück zu kehren und seinen Anspruch auf den Thron zu verteidigen. Das Buch beginnt recht ungewöhnlich mit einem Vorwort des Autors in dem dieser genau zeigt auf welche Quellen er sich bei seinen Recherchen bezogen hatte und welche er selber als falsch erachtet. Damit gelang es ihm mir das Gefühl zu vermitteln, dass ich zum einen eine im Rahmen der Möglichkeiten realistische Betrachtung des Lebens Haralds vorliegen habe, als auch bestimmt die eine oder andere Diskussion zu Beginn des Buches provozieren zu wollen.

Danach folgt die eigentliche Geschichte oder besser Erzählung des Lebens Haralds. Hier ist bestimmt der Schreibstil gewöhnungsbedürftig. Man hat den Eindruck, dass der Autor immer wieder probierte so nah wie möglich an seinen Recherchequellen bleiben zu wollen und das auch bisweilen bei seinem eigenen Erzählstil. Ich fühlte mich an andere Bücher erinnert wie Übersetzungen von Beowulf oder die Edda. Die einzelnen Kapitel setzen zwar chronologisch aufeinander auf, sind aber immer irgendwie losgelöst voneinander. Wenn man aber anfängt diese einzelnen Abschnitte nicht als eine große Geschichte zu betrachten, sondern jeden einzeln für sich als Heldenlied das früher vielleicht am Lagerfeuer erzählt wurde, dann kann man durchaus Spaß haben.

Mir persönlich fiel es aber schwer echte Begeisterung zu entwickeln. Bei dem ereignisreichen Leben das Harald führte hatte ich auf einen spannenden Roman gehofft und habe eher eine ausgeschmückte Erzählung seines Lebens in Form eines Heldenepos bekommen. Vorhandene Spannungsbögen resultierten für mich allein aus dem Erlebten Haralds heraus und nicht aus dem Schreibstil des Autors.

Personen die mehr über Harald erfahren wollen werden hier sicher einen guten Wissensschatz finden – aber eine guten Roman eben nicht.

Zusammenfassend kann ich sagen dass ich das Buch interessant fand und viel über Harald erfahren habe. Es konnte mich aber nicht so begeistern dass ich die anderen beiden Bände aus der Reihe kaufen würde.