Rezension

Henry & Zoe

Liebe - lieber nicht - Andy Jones

Liebe - lieber nicht
von Andy Jones

Bewertet mit 4 Sternen

Henry lebt seit 12 Jahren in einer glücklichen Beziehung, und endlich wollen die beiden heiraten. Aber sind sie wirklich so glücklich? Henry scheint da große Zweifel zu hegen und kommt gar nicht erst zur Trauung. Auch Zoe hat mit Alex ebenfalls ihren perfekten Gegenpart gefunden, zumindest glaubt sie das. Doch dann stirbt Alex bei einem Verkehrsunfall, und Zoe bleibt allein zurück. Das Schicksal will es, dass Henry und Zoe aufeinandertreffen und sich anfreunden. Beide sind immer noch in ihren „alten Beziehungen“ gefangen und plagen sich mit Gedanken wie „Was wäre, wenn“, dabei bemerken sie erst einmal  gar nicht, wie gut sie selbst zueinander passen würden. Ob ihnen wohl ein Licht aufgeht?

Andy Jones hat mit seinem Buch „Liebe – lieber nicht“ einen sehr unterhaltsamen, emotionalen und witzigen Roman vorgelegt, der den Leser sehr schnell für sich einnimmt. Der Schreibstil ist flüssig und gefühlvoll, lässt es aber auch nicht an der richtigen Portion Humor fehlen. Die Handlung wird aus wechselnden Perspektiven erzählt, so steht der Leser abwechselnd an der Seite von Henry und Zoe und wird hautnah Teil ihres Lebens, ihrer Gedanken, Gefühle und ihrer Vergangenheit, bevor sie aufeinandertreffen. Aber auch bei ihrer ersten Begegnung und ihrer fortschreitenden Annäherung mit all ihren Problemen ist der Leser Zaungast. Die Beschreibungen der inneren Zwiespältigkeit beider Charaktere sind dem Autor sehr gut gelungen, denn der Leser kann sich in die jeweilige Situation wunderbar hineinversetzen.

Die Charaktere sind sehr liebevoll ausgearbeitet und in Szene gesetzt worden. Der Autor hat ihnen Selbstzweifel und Emotionen mitgegeben, die den Leser ans Herz rühren und mitempfinden lassen. Aufgrund ihrer individuellen Eigenschaften wirken sie lebendig und authentisch, was die Annäherung mit dem Leser noch verstärkt. Henry ist ein netter Kerl, auch wenn er seine Braut vor dem Altar sitzen lässt. Doch er hat den schwierigen und ehrlichen Weg gewählt, wenn es auch Tränen, Schmerz und Ablehnung bedeutet. Das zeugt von Mut und Stärke, obwohl er sich wohl eher wie ein Schuft vorkommt. Zoe ist eine sympathische Frau, die sich mit Schuldgefühlen plagt. Sie hat das Gefühl, kein Glück mehr zu verdienen und zieht sich in sich zurück. Wunderbar gezeichnet sind auch die Eltern der Hauptprotagonisten, die ihre Kinder lieben und wieder glücklich sehen wollen. Dafür unternehmen sie allerlei und machen die nötigen Ansagen, um sie aus ihrer Ecke herauszulocken, damit sie sich dem Leben wieder stellen.

„Liebe – lieber nicht“ ist ein wunderschöner Liebesroman aus der Feder eines Mannes. Gefühlvolle und durchweg nachvollziehbare Handlung, die den Leser in die Seiten saugt und bis zum Ende nicht loslässt. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung!