Rezension

Herbstlaub, kriminell rutschig

Herbstlaub - Thomas Eppensteiner

Herbstlaub
von Thomas Eppensteiner

Bewertet mit 4 Sternen

Rezension
Aus einer falschen Entscheidung heraus, bringt sich Sonja Aumann, eine junge ambitionierte Journalistin, in schwere Bedrängnis. Der unüberlegte Alleingang bringt sie nicht nur in große Gefahr, sondern sie muss sogar um ihr Leben fürchten. In ihrer Selbstüberschätzung, hat sie sich mit einem gefährlichen Gegner eingelassen, der ihr haushoch überlegen ist. Da sie niemand von ihren Plänen erzählt hat steht Kriminalkommissar Schirmer, als man ihr verlassenes Auto auf einem Waldparkplatz findet, vor einem Rätsel. Im Grunde genommen weiß er in dem Moment noch nicht einmal ob er es mit einem richtigen Fall zu tun hat.
Bis die Ermittlungen dann aber doch aufgenommen werden müssen, nachdem der verdächtige Ölfleck doch keiner war, versucht Schirmer seinem Ruf gerecht zu werden und schikaniert den neuen Kollegen Tarek Ünal, wo es nur geht. Dieser lässt sich aber nichts anmerken und pariert, zumindest äußerlich gelassen, geschickt die Spitzen Schirmers.
Schirmer hat es nicht leicht. Seine Ehe ist gescheitert, sein bester Mitarbeiter ist auf Kur und sein Vorgesetzter mit den neuen Anordnungen, zerrt ebenfalls an seinen Nerven. Alles geht ihm auf den Geist, am meisten er sich selbst. Im Grunde genommen akzeptiert er nur seinen Hund, der ihm aber auch keine große Unterstützung ist.
Und immer noch keine Spur von Sonja Aumann. Aber Schirmer gibt nicht auf und sucht unermüdlich nach neuen Hinweisen. Dass er dabei auch einmal übers Ziel hinausschiesst und aufpassen muss sich kein Disziplinarverfahren einzufangen, nimmt er dabei in Kauf. Als die Ermittlungen schließlich konkrete Hinweise liefern, konzentriert sich alles auf einen nur etwa 20 Kilometer entfernten Bezirk. Schirmer stürzt sich mit seinen beiden jungen Teamkollegen auf die neue Spur und lässt auch nicht locker, als sich sein Verdacht zunächst als scheinbar unbegründet erweist. Allen Widrigkeiten zum Trotz setzt Schirmer seinen Kopf durch trotzdem weiterzuermitteln - und er behält recht, auch wenn es verdammt knapp wird.

Fazit
Kommissar Schirmer der im Grunde genommen einen weichen Kern hat, verschanzt sich um ja niemanden in seine innere Bannmeile geraten zu lassen, hinter einer sehr schroff-garstigen Art. Seine Umgangsweise mit seinen Mitmenschen, verlangt diesen einiges ab und gestaltet die Zusammenarbeit mit ihm nicht gerade einfach. Trotzdem ist er ein Typ den man irgendwie mag und ihm vieles verzeiht. Ein Krimi, der spannend verpackt ein aktuelles Thema aufgreift und nachdenklich macht.