Herrliche Satire!
Bewertet mit 5 Sternen
Hasso ist ein Mops – aber nicht irgendein Mops, sondern ein Retromops mit Stil und Geschmack. Sein Frauchen ist sehr betagt und liebt ihren Fünfuhrtee mit Hasso. Doch an einem speziellen Tag wird Hasso aufgehalten. Immerhin möchte er seine Angebetete Victoria überzeugen, dass Pudel und Mops ein ideales Paar ergeben. So nebenher muss er noch seine Modenschau organisieren, denn als Modezar wird Victoria ihm sicher nicht widerstehen können. Gut, dass Hasso tolle Freunde hat, denn er gerät von einem Schlamassel in den anderen und Sunny, die Elster, Turing, der Hamster, Pogo, die Puli-Dame und Cosima, die Schlange, tun ihr Bestes, Hasso zu seinem Glück zu verhelfen und ihn immer wieder zu retten.
Hassos Ghostwriter Thomas Kowa ist mit diesem Buch ein herrlich witziges, unterhaltsames und schlaues Werk gelungen. Viele Bücher dieser Art starten witzig und verlaufen sich dann ins Langweilige. Nicht so hier! Es gibt so viele herrliche, schräge, aber in den Lesefluss passende Wendungen und Gags, dass man nur so staunt. Mein Kopfkino war sofort voll in Schwung und ich mochte das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen.
Sprachlich ist es auch gelungen. Einzig einige Halbsätze, die als vollständige Sätze auftauchen, stören mich ein wenig. Aber man kann sie auch als Hassos ganz speziellen Stil sehen – so, wie Cosima einen herrlichen italienischen Slang hat.
Ein besonderes Highlight für mich sind die Namen der Protagonisten. Wer findet Heidi Klumpfuß und Kate Mops nicht wunderbar gelungene Wortspiele? Ich schon!
Klar, so wirklich realitätsnah ist die Story nicht, aber genau das gefällt mir so daran. Es erinnert ein wenig an die Filme, die in den 80ern sehr gut liefen: Benji, Zurück nach Hause usw. Mir gefällt es, wie die Tiere miteinander problemlos kommunizieren und der Mensch nur Statist ist. Man kann so herrlich abschalten und sich von Hassos Story davontragen lassen. Das Buch ist witzig und spannend – und so herrlich weise!
Ganz klar: hier wird das Leben der Menschen auf herrlich satirische Weise quasi in einer Parabel erzählt. Wer sich über angebliche „Vermenschlichung“ der Tiere in diesem Buch mokiert, der hat diese Satire einfach nicht verstanden. Und das, obwohl sie eigentlich schon auf dem Titelbild zu erkennen ist! Nein, dieses Buch möchte eben nicht das alltägliche, normale Leben einer Gruppe Tiere erzählen – das wäre, sind wir doch mal ehrlich – auch sehr langweilig. Im besten Falle wäre es dann ein Sachbuch. Das lese ich dann aber nicht so gern zur Entspannung. Dieses Buch möchte mit einem Augenzwinkern unterhalten. Und das macht es vorzüglich! Ich konnte beim Lesen alles um mich herum vergessen, auch die Zeit!
Hasso hat Potenzial – daraus kann gerne eine mehrbändige Serie werden! Ich persönlich bevorzuge Printbücher. Dank heutiger Technik ist ja beides möglich. Für mich ist dies eindeutig ein fünf-Sterne-Buch!
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