Rezension

Herzensbuch

Tschick - Wolfgang Herrndorf

Tschick
von Wolfgang Herrndorf

Bewertet mit 5 Sternen

Maik Klingenberg ist 14, eigentlich ein Niemand. Er gehört weder zu den Coolen noch zu den Assis. Seine Mutter trinkt, der Vater hat eine Geliebte, seine Angebetete ignoriert ihn. Für kurze Zeit kommt er aus seiner Unsichtbarkeit, als er einen Aufsatz über seine verkorkste Familie schreibt, der ihm den Namen „Psycho“ einbringt.

Dann kommt der Neue, Andrej genannt Tschick in die Klasse, Russe, aus desolaten Verhältnisse, mir Alkoholfahne, verwahrlost.

Die Sommerferien führt die beiden zusammen, gemeinsam begeben sich Maik und Tschick auf eine aberwitzige Irrfahrt voller tragisch komischer Momente.

Bei manchen Büchern frage ich mich, wie es kommen kann, dass sie über so lange Zeit am SUB existieren, unsichtbar und ignoriert, fast so wie Maik.  Bis dann genau der richtige Zeitpunkt gekommen ist, es zu lesen zu verschlingen wäre wohl der richtige Ausdruck.

Ich liebte dieses Buch von Anfang. an. Diese unbeschwerte und trotzdem so fragile Freundschaft dieser beiden Burschen am Wege zum Erwachsenwerden lässt einen nicht kalt. Die Sprache des jugendlichen Erzählers wirkt authentisch, niemals aufgesetzt und manchmal unfreiwillig komisch. Die wichtigste Botschaft, die mir dieses Buch vermittelt ist: Steh zu dir selbst. Finde deinen Weg. Sei dir und jedem, der dir wichtig ist, loyal gegenüber.

Tschick ist mir ein Herzensbuch geworden. Davon hätte ich gerne viel, viel mehr.