Rezension

Hier sind Träume Schäume!

Der schönste Traum -

Der schönste Traum
von Margit Steinborn

Bewertet mit 2 Sternen

1914 Unterfranken. Dienstmädchen Klara weiß sich nicht anders zu helfen und legt ihren 3 Tage alten Sohn Tobias auf der Schwelle des Guthofes von Baron Rainer Benheim ab. Klara hofft, dass ihr Baby in der Familie Benheim mehr als willkommen ist, denn die Frau Baronin Isabell hat bisher 3 Fehlgeburten gehabt und wünscht sich nichts mehr als ein eigenes Kind. Das Ehepaar nimmt sich des Kindes sofort an, doch es lässt dem Baron keine Ruhe, wie eine Mutter ihr Kind aussetzen kann. So stellt er Nachforschungen an in der Hoffnung, die vermeintlichen Eltern des Säuglings zu finden. Seine Suche wird von Erfolg gekrönt, doch was er herausfindet, stellt nicht nur das Leben des Barons auf den Kopf…

Margit Steinborn hat mit „Der schönste Traum“ den Auftaktband für ihre neue historische Familiensaga vorgelegt, der leider mehr verspricht als zu halten vermag. Der flüssige Erzählstil lässt den Leser ins vergangene Jahrhundert zurückreisen, um dort als unsichtbarer Beobachter am Schicksal von Klara, ihrem Neugeborenen sowie den Benheims teilzuhaben und gleichzeitig den Beginn des Ersten Weltkrieges mitzuerleben. Die Autorin ergeht sich übertrieben gefühlig und detailverliebt in Einzelheiten, die schon bald an den Nerven des Lesers zerren. Auch lässt die Handlung an Spannung und Tiefgang vermissen, ist vorhersehbar und seicht konzipiert. Die Geschichte kann überhaupt nicht fesseln, vielmehr hat man als Leser den Eindruck, sich mit einem Groschenroman zu beschäftigen, der den Kopf so gar nicht fordert.

Auch die Charaktere sind oberflächlich und nicht gerade glaubwürdig in Szene gesetzt. Sie nehmen den Leser nicht mit ins Boot, sondern überlassen ihm eine Statistenrolle, die auf Dauer mehr als unbefriedigend ist. Ein Mitfühlen und –fiebern war einfach nicht möglich, da sämtliche Protagonisten bis zum Schluss Fremde blieben.

„Der schönste Traum“ ist leider nur ein Groschenroman, der auch als kleiner Snack gegen Langeweile nur bedingt zu gebrauchen ist. Hier stimmt einfach gar nichts, schade um die Zeit! Keine Empfehlung!