Rezension

Historisch informativ, fesselnd und unterhaltsam

1799 - Die Schatten von Oldenburg -

1799 - Die Schatten von Oldenburg
von Jörg Kohn

Bewertet mit 4 Sternen

 

In seinem historischen Roman „1799 – Die Schatten von Oldenburg“ erzählt der Autor Jörg Kohn die Geschichte des Kaufmannssohns Johannes Friedrich von Marburg, der im Jahr 1799 je aus seinem behüteten Studentenleben gerissen wird, als er erfährt, dass seine Eltern tot aufgefunden worden sind. Da er sich mit den polizeilichen und ärztlichen Erkenntnissen nicht abfinden kann, da er selbst von Mord ausgeht, beginnt er mit eigenen Ermittlungen. Diese sollen ihm nicht nur Freund und Feind vor Augen führen, sondern ihn auch auf eine abenteuerliche Reise durch die Lande  führen.

Neben der Krimihandlung um die aufzuklärenden Morde, versteht es der Autor wirklich gut Historisches mit Fiktivem zu verbinden. So erhält man wie beiläufig viele interessante Fakten zur Geschichte der Stadt Oldenburg, die Auswirkungen der Französischen Revolution, den (Schiffs-)Handel, aber auch zu Politik und Gesellschaft. Das alles bildet einen gut recherchierten und mitreißenden Rahmen in dem der junge Johannes Friedrich von Marburg und seine Mitstreiter den Tätern Stück für Stück auf die Spur kommen. Dank zahlreicher Wendungen ist für Tempo und Spannung von Beginn an gesorgt. Das in brenzligen Situationen wiederholte Auftauchen eines Dragoners als Retter in der Not für von Marburg, hätte der Autor für meinen Geschmack anders auflösen können. Aber das ist auch schon mein einziger kleiner Kritikpunkt. Ansonsten entsprechen sowohl die Darstellung der Protagonisten und der Schauplätze als auch Schreib- und Erzählstil der Zeit in dem dieser historische Roman angesiedelt ist.

Fazit: Für alle, die gern Krimis mit geschichtlichem Hintergrund lesen, denen kann ich dieses Buch empfehlen. Und Serienfans sei verraten, dass hier zwar die Morde gesühnt werden, aber es in einem wesentlichen Aspekt (noch) keinen Abschluss gibt, und somit wohl mindestens ein weiterer Teil zu erwarten sein könnte. Bis dahin vergebe ich für diesen Roman gute 4 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung.