Rezension

Historisch interessant, aber dünne Story

Moonlight und die Tochter des Perlenfischers -

Moonlight und die Tochter des Perlenfischers
von Lizzie Pook

Bewertet mit 3 Sternen

Die Geschichte spielt in Westaustralien Ende des 19. Jahrhunderts. Familie Brightwell ist aus England nach Australien ausgewandert, da sie hoffen, mit Perlenfischen ihr Glück zu machen. Tatsächlich hat sich Charles Brightwell nach zehn Jahren in Bannin Bay einen guten Namen als Perlenfischer gemacht. Er ist erfolgreich und behandelt seine Taucher gut, was ganz und gar nicht die Regel ist. Tatsächlich wird die indigene Bevölkerung durch die Einwanderer ausgenutzt und äußerst schlecht behandelt.

Als Charles eines Tages nicht vom Fischen zurückkommt, gehen alle davon aus, dass er tot ist. Alle bis auf seine Tochter Eliza, die losziehen will, um ihn zu suchen. Die Tatsache, dass ein anderer Mann am gleichen Tag von einem anderen Schiff verschwunden ist, genügt ihr, um einen Zusammenhang zu sehen. Eliza lernt einen deutschen Abenteurer kennen, der ihr bei ihrer Suche behilflich sein will. Sie bekommen ein Boot geschenkt (!) und machen sich auf die gefährliche Suche.

Was mir an diesem Buch gefallen hat, sind die Schilderungen der Flora und Fauna, die historischen Hintergründe der Perlenfischerei sowie die Lebensumstände der Menschen zu dieser Zeit. Weniger gut gefallen hat mir die Story selbst. Der Grund, der für das Verschwinden von Charles Brightwell angegeben wird, ist einfach nur lachhaft. Auch das Geheimnis, das den Schiffsjungen Quill umgibt, fand ich an den Haaren herbeigezogen. Nie im Leben hätte er jahrelang auf diversen Booten anheuern können, ohne dass sein Geheimnis aufgeflogen wäre!

Gegen Ende des Buchs kommt endlich etwas Spannung auf, doch die Auflösung fand ich auch nicht zufriedenstellend. Ein Buch mit anschaulichen Schilderungen und interessanten Einblicken, doch leider mit ziemlich schwacher Story.