Rezension

Was geschah mit Elizas Vater?

Moonlight und die Tochter des Perlenfischers -

Moonlight und die Tochter des Perlenfischers
von Lizzie Pook

Bewertet mit 3.5 Sternen

„Moonlight und die Tochter des Perlenfischers“ von Lizzie Pook, erschien am 07.09.2022 im Diana Verlag.

Elizas Vater Charles Brightwell verlässt nach falschen Investitionen England, mit seiner Familie. In Westaustralien entwickelt er sich zum erfolgreich Perlenfischer, eines Tages kehrt sein Logger ohne ihn zurück. Er sei einfach verschwunden, erzählt Elizas Bruder, sie glaubt nicht an seinen Tod. Sie fängt an, auf eigene Faust, Nachforschungen zu starten. Die gestalten sich sehr schwierig, den Ende des 19. Jahrhunderts, hatten Frauen noch keine großen Rechte.......

Die Autorin gliedert die Geschichte in einzelne Kapitel, die mit Tagebucheinträgen des Vaters und der Suche des Polizisten Archibald Parker gespickt sind. Das beschwerliche Leben unter sengenden Sonne Westaustraliens, sowie die Geschichte der Perlenfischerei, zu Zeiten des Kolonialismus ist sehr authentisch beschrieben. Der grausame Umgang mit der Urbevölkerung Australiens wird ebenfalls angesprochen. Der Schreibstil ist sehr detailliert, intensiv und wortreich, erlässt sich flüssig lesen, nichts wird romantisiert. Spannung baut sich im letzten Drittel der Geschichte auf.

Fazit: Die Geschichte gibt gute Einblicke in die Perlenfischerei Westaustraliens, Ende des 19. Jahrhunderts. Sehr ergreifend war für mich die Beschreibung, wie grausam und überheblich mir der Urbevölkerung Australiens umgangen wurde. Die Stimmung zwischen den einzelnen Charakteren, ihre Gefühle und Gedanken, waren bestens beschrieben. Die tiefen Einblicke in die Perlenfischerei zeugen von einer intensiven Recherche. Bis auf den Grund, der zum Verschwinden von Charles Brightwell führte, war für mich etwas unglaubwürdig, mich konnte er nicht so richtig überzeugen. Ohne romantische Verklärung wird die andere Seite der Medaille aufgezeigt, wie hart, schmutzig die Perlenfischerei war, selbst vor Sklavenhandel machte sie nicht Halt. T eilweise nichts für Zartbesaitete Leser*innen, die atemberaubende Beschreibung Australiens hebt die Düsternis auf. Ich wurde sehr gut unterhalten, deshalb empfehle ich den Roman gerne weiter.