Rezension

historische Liebesgeschichte

Die Kunst des Teufels - Nicole Steyer

Die Kunst des Teufels
von Nicole Steyer

Bewertet mit 3.5 Sternen

Teresa, die Protagonistin  des Romans, reist zusammen mit ihrem Bruder Rupert nach dem Tod ihres Vaters, einem berühmten Holzschnitzer, nach Nürnberg zu ihrem Onkel. Teresa und Rupert haben schon früh ihre Mutter verloren und sind nun ganz auf sich allein gestellt. Die Reise von  Berchtesgaden, führt sie in die Nähe von Passau, dort gibt ihr Bruder sehr viel Geld für einen vermeintlichen Freibrief aus, der ihm Unverwundbarkeit für einen Tag garantieren soll, andernfalls seine Seele dem Teufel gehört. Auf ihrem weiteren Weg  begegnen sie einer Truppe von Landsknechten, die einen Streit mit ihrem Bruder anfangen und Teresa bedrängen. Als ihr Bruder von den Landsknechten getötet wird,  kann Teresa in letzter Minute fliehen. Sie glaubt, dass es nicht allein nach Nürnberg kommt und gibt sich die Schuld am Tod ihres Bruders. Als sie sich lebensmüde von einer Brücke stürzen will, rettet ihr Christian, ein Jesuitenstudent, das Leben. Passau als auch Christian sollen ihr weiteres Schicksal bestimmen...

Es ist nicht der erste Roman, den ich von Nicole Steyer gelesen habe. Jeder Roman hat andere Fassetten, was in diesem Roman als Liebensgeschichte beginnt, entwickelt sich weiter zu einer spannenden Geschichte der damaligen Zeit. Eine Frau, die schnitzen kann, es aber nicht darf, weil die Zunft das Recht des Schnitzens nur bei den Männern ansiedelt und davon überzeugt ist, dass Frauen in einer Werkstatt Unglück bringen. Es war schon eine aus heutiger Sicht recht verquere Zeit damals. Die Autorin verknüpft historische Ereignisse geschickt in die Handlung, wie die Herstellung der berühmten Passauer Wolfsklingen. Flüssig geschrieben, spannend und fesselnd entführt der Roman die Leser in die damalige Zeit, beschreibt detailliert und meines Erachtens recht authentisch die Lebensbedingungen der Menschen damals, dass Ehen von Mägden und Knechten nur mit Erlaubnis ihrer Dienstherren gestattet waren und Zuwiderhandeln streng bestraft wurde, in der heutigen Zeit nicht vorstellbar.

Insgesamt hat mir der Roman recht gut gefallen, wenn auch die Charaktere ein wenig zu blass geblieben sind, manche Schilderung war ein klein wenig zu oberflächlich, trotzdem hat er mir ein paar schöne Lesestunden beschert.