Rezension

Hoffnungsschimmer im Alltag einer Schmerzpatientin

Halt finden -

Halt finden
von Debora Sommer

Bewertet mit 5 Sternen

Nach einem Bandscheibenvorfall und einer Operation verändert sich Deborah Sommers Leben grundlegend. Es gibt keinen Augenblick ohne Schmerzen. Lange Zeit kann sie kaum sitzen. Ihr ganzes Leben ist eingeschränkt. Sie kann nur schwer ihre Aufgaben als Mutter wahrnehmen. Dazu kommen immer wieder depressive Zeiten.

 

Deborah ist gläubige Christin, und ihr Glaube gibt ihr in diesen schweren Zeiten Halt. Doch trotz ihres festen Vertrauens in Gott, erlebt sie vieles, das sie verletzt und traurig macht. Es gibt Christen, die behaupten, Gott müsse sie heilen, und wenn nicht, dann liege das an ihr. Andere bezweifeln, dass sie wirklich so starke Schmerzen hat. Die meisten können nicht gut mit einem Leiden umgehen, das nach außen kaum sichtbar ist.

 

Dennoch.

 

Trotz aller Schwierigkeiten hält Deborah an den guten Hirten fest, der in Psalm 23 beschrieben wird. In diesem Buch teilt sie mit ihren Lesern viele Gedankensplitter, Impulse und Weisheiten, die ihr in schmerzvollen Zeiten helfen. Sie spricht offen und ehrlich über Verletzungen, eigenes Versagen, Scham und Konflikte. Doch sie betont noch viel mehr das, was Hoffnung gibt. Dafür findet sie viele Beispiele und Bilder, sodass das Gelesene anschaulich ist und leicht auf das eigene Leben übertragen werden kann.

 

In drei Abschnitten unterteilt, enthält dieses Buch 52 kurze Texte, die jeweils in wenigen Minuten gelesen werden können. Am Ende jedes Kapitels findet sich ein Bibelvers und ein Gebet. Im ersten Teil geht es vor allem um das Schwere der Krankheit, doch auch hier schimmert in jedem Beitrag Hoffnung durch. Im zweiten Teil wird der Halt des Glaubens näher beschrieben, und im dritten Teil geht es um den Schmerz im Zusammenhang mit anderen Menschen.

 

„Du bist gehalten! Auch dann, wenn alles um dich dunkel ist und du nicht mehr weißt, wo unten und oben ist, darfst du wissen: Du bist gehalten. Selbst wenn du dies im Moment weder spürst noch glauben kannst. … Gehalten vom Allmächtigen. Umfangen von seiner Liebe. Mit seiner Hilfe und Gnade wird der Tag kommen, an dem wir das auch wieder fühlen werden.“

 

Fazit: Ein hilfreiches Buch für Menschen, die unter körperlichen und seelischen Schmerzen leiden – und auch für ihre Angehörigen und Freunden. Die Autorin schreibt ehrlich über Zweifel und Schwierigkeiten, weist aber immer wieder auf den guten Hirten hin, der uns sieht, uns liebt, uns tröstet und uns stärkt.