Rezension

Honigfalle?

Sweet Tooth - Ian McEwan

Sweet Tooth
von Ian McEwan

Bewertet mit 4 Sternen

Serena ist gut in Mathematik, doch sie liebt das Lesen und die Bücher. Als ihre Mutter sie zwingt in Cambridge Mathe zu belegen, dass müsste die als Frau in den 70ern, schafft sie nur einen mittelmäßigen Abschluss. Einziger Lichtblick ist die Beziehung zu einem verheirateten Professor. Dieser jedoch beendet die Beziehung abrupt und in Ermangelung einer besseren Idee bewirbt sich Serena beim Geheimdienst so wie ihr ehemaliger Liebhaber es empfohlen hatte. Überrascht ist sie als sie die Stelle bekommt. Natürlich darf sie als Frau nur geringe Aufgaben übernehmen. Bis allerdings ein neues Projekt beschlossen wird. Der MI5 will über eine Stiftung Autoren fördern, dabei soll auch ein Romancier sein. Und nun endlich kommt Serena ihre Affinität zur Literatur zugute. Sie darf den Kontakt zu dem ausgewählten jungen Schriftsteller aufnehmen.

Verschlungen sind die Gedankengänge des Autors, zumal  wenn man das Buch im Original liest muss man sehr bei der Sache sein. Dennoch nimmt einen die gekonnte Fabulierkunst des Autors sofort gefangen. Langsam entwickelt sich eine Spionagegeschichte vor dem geistigen Auge des Lesers, die so scheint es mit mehreren doppelten Böden ausgestattet ist. Da werden Ziele verfolgt, es wird gelogen, manipuliert, doch es wird auch geliebt. Zwar fragt man sich, was genau diese Art der Förderung eines Autors bezwecken soll, schließlich wird ausdrücklich davon abgesehen, seine literarischen Äußerungen zu beeinflussen. Aber davon abgesehen handelt es sich um eine locker und cool erzählte Story, mit der der Autor seinen Fans eine große Freude bereitet.