Rezension

Humorvoller Krimi mit viel lokalem Flair

Blutige Brezeln - Dani Baker

Blutige Brezeln
von Dani Baker

Bewertet mit 5 Sternen

„...Ich finde Dirndl super. […] Da werden die weiblichen Proportionen an der richtigen Stelle betont...“

 

Der Meinung ihres Mitbewohners Igor kann Linn nichts abgewinnen. Es nervt sie, dass sie sich wegen des Oktoberfests im kanadischen Kitchener in ein Dirndl zwängen muss. Da sie aber für ihre deutsche Bäckerei die Brezeln verkaufen soll, bleibt ihr keine Alternative. Und dann erscheint noch ihr Ex Frank zusammen mit seinem Freund Mark. Frank schubst auf dem Fest Margot Schanz. Sie kommt ins Krankenhaus und verstirbt.

Die Autorin hat erneut einen humorvollen Krimi geschrieben. Die Geschichte lässt sich flott lesen, Das liegt nicht zuletzt an dem locker-leichten Schriftstil.

Schnell stellt sich heraus, dass der Tod von Margot nichts mit dem Sturz zu tun hatte. Sie wurde schon vorher verletzt. Anfangs gibt es drei Verdächtige. Die Anzahl sollte sich später noch erhöhen. Margot Schanz war Schulsekretärin. In der Position hat sie sich Feinde gemacht.

Obwohl Bas, Linns Freund, erwartet, dass Linn die Finger von den Ermittlungen lässt, geht die eigene Wege. Geschickt spannt sie dabei Kimmie, ihre Freundin und Journalistin, mit ein.

Nicht zu unterschätzen ist Linns spitze Zunge. Das kann dann durchaus so klingen:

 

„...Die einzigen Gefühle, die Norddeutsche kennen, sind Hunger und Durst...“

 

Man sollte allerdings wissen, dass Linn selbst aus dem Norden stammt. Deshalb ist ihr jede Art von Oktoberfest auch suspekt.

Gekonnt werden in die Handlung Vergleiche zwischen Kanada und Deutschland integriert. So erfahre ich als Leser erneut Fakten zur Krankenversicherung oder zum Schulwesen. Außerdem machen mich Linn und Bas mit Sehenswürdigkeiten und Naturschönheiten in Kanada bekannt, als sie einen gemeinsamen ruhigen Tag genießen.

Frank informiert Linn, dass er die Scheidung will. Wieder ist es Igor, der ihr klar macht:

 

„...Du musst keine Angst haben vor Veränderungen. Mit jeder geschlossenen Tür öffnet sich eine neue...“

 

Es gibt viele Dinge, die der Geschichte ein gewisse Leichtigkeit geben. Zwei möchte ich nennen. Das ist zum einen das Zusammenleben in der WG. Man streitet sich, man verträgt sich und man kann auf jeden Fall auf den anderen bauen. Der humorvolle Grundton zeigt sich in folgendem Zitat:

 

„...Es ist Tomatenmark drin, das zählt doch zu Gemüse, oder?...“

 

Zum zweiten ist es die Atmosphäre im Cafè. Hier sind es Gruppen, die regelmäßig erscheinen und für Abwechslung sorgen.

Am überraschendem Ende werden alle Fäden logisch zusammengeführt.

Das Buch enthält einige Rezepte von Gerichten, die in der Handlung eine Rolle spielen.

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.