Rezension

Humorvolles und tiefgründiges Kinderbuch!

Fanny und die Muffinbande - Band 3 - Sonja Kientsch

Fanny und die Muffinbande - Band 3
von Sonja Kientsch

Bewertet mit 5 Sternen

16 Kinder und Jugendliche des Mühlstädter Jugendtreffs sind auf den Weg in ein Zeltlager an der Ostsee. Dazu gehören Fanny und ihre Muffinbande, aber auch Niklas und die Jungenband Die Furchtlosen. Fanny hat das Bandenbuch mitgeschleppt. Nun muss sie dafür sorgen, das es nicht in falsche Hände gerät. Das ist aber nicht das einzige Problem, was sie in den Ferien erwartet.

Die Autorin hat ein abwechslungsreiches Kinderbuch geschrieben. Es ist der dritte Teil mit Fanny und der Muffinbande. Die Geschichte ist spannend geschrieben und lässt sich gut lesen.

Kurz wird auf wichtige Aspekte der Vorgeschichte eingegangen. Dazu gehört insbesondere die Freundschaft zwischen Fanny und Niklas. Das nämlich bringt Niklas in schwierige Situationen. Wie man so schön sagt, sitzt er zwischen allen Stühlen. Aber Fanny geht cool damit um.

Die Protagonisten werden gut charakterisiert. Zum einen geschieht das durch ihr Tun und Handeln, zum anderen befinden sich insbesondere über die Mitglieder der Muffinbande Steckbriefe am Anfang des Buches.

Doch der Urlaub an der Ostsee ist nicht nur Vergnügen. Er steht unter einem christlichen Motto. Die Kinder sollen sich sozial engagieren. Es gefällt mir, wie sie selbst dabei ihre Möglichkeiten ausloten, Freude daran finden und bei Schwierigkeiten nicht aufgeben.

Doch im Buch stecken weitere Themen. Wie geht man mit einem Jungen um, der durch dauerndes Mobbing jedes Selbstvertrauen verloren hat? Das Thema wird behutsam und mit dem nötigen Feingefühl bearbeitet.

Der Sprachstil ist der Zielgruppe angemessen. Zu den Höhepunkten gehört das Gespräch über die Hilfe für den Nächsten. Hier zeigt sich, dass es die Gruppe gewöhnt ist, offen ihre Meinung zu sagen. Natürlich kommt der Humor nicht zu kurz. Als besonderes Stilmittel dienen zwei Einträge ins Bandentagebuch, die kursiv gedruckt wurden. Die Geschehnisse in den Ferien werden ausführlich erzählt. Geschickt wird die Balance gehalten zwischen Spaß und Ernst, zwischen Freizeit und gemeinsamen Unternehmungen. Gut wiedergegeben werden die Emotionen der Protagonisten. Fannys Zuneigung zu Niklas, die Freude über gelungene Aktionen, Mitgefühl und Reue sind einige davon. Die Protagonisten dürfen sich im Ablauf des Geschehens weiterentwickeln. So entstehen neue Freundschaften.

Auch am Ende des Buches befindet sich ein Steckbrief. Den sollte man erst am Schluss lesen, denn was es damit auf sich hat, entschließt sich im Laufe der Handlung.

Jede Seitennummer wird eingerahmt von einem Muffin und Fannys Dackel Lulu.

Das in rosa gehaltene Cover mit den drei Mädchen, die aus dem Zelt schauen, ist ein Hingucker.

Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Dazu beigetragen hat nicht zuletzt die Ausgewogenheit der Handlung.