Ich bin Ihr Zimmermädchen. Ich weiß so viel über Sie.
Bewertet mit 3.5 Sternen
Molly Gray ist Zimmermädchen im Regency Grand Hotel und versteht sich darin, die Zimmer „in den Zustand der Perfektion zurückzuversetzen.“ Als sie eines Tages die Leiche von Mr. Black in seinem Zimmer entdeckt, wird sie mit ihrer speziellen Art sofort zur Hauptverdächtigen.
Die ganze Geschichte ist aus Mollys Perspektive geschrieben und man merkt schnell, dass sie oft einen anderen Blick auf die Welt hat. Ich würde soweit gehen und behaupten, das sie wahrscheinlich eine Form vom Asperger Syndrom aufweist. Molly versteht oft die Signale anderer nicht, auch bestimmte Situationen kann sie nicht richtig deuten. Ich hatte ab und an diesen „Oh Honey!“ - Moment, wo ich sie am liebsten in den Arm genommen hätte.
Besonders nach dem Tod ihrer Oma, die ihre einzige Bezugsperson war und mit der sie zusammen gelebt hat, verliert Molly jemanden, der ihr die Welt näher bringt. Zum Glück gibt es Freunde die ihr in dieser Zeit beistehen und dabei helfen, den wahren Verbrechern auf die Spur zu kommen.
Tatsächlich hatte ich bei dem Titel „Ein Zimmermädchen ermittelt“ etwas mehr Detektivarbeit von Molly erwartet und mir auch gewünscht. Ansonsten ist das Buch aber toll geschrieben, trotz einiger Längen die durch Mollys Erinnerungen den eigentlich Fall etwas vergessen lassen.
Das besondere an dieser Geschichte ist und bleibt das Zimmermädchen, die vielleicht gar nicht so hilflos ist, wie sie am Anfang erscheint.
Fazit: ein ungewöhnliches und lesenswerte Buch für zwischendurch. Leider kam der Crime Anteil für mich etwas zu kurz.