Rezension

Eine aparte Geschichte, die leider falsch abbiegt

The Maid -

The Maid
von Nita Prose

Bewertet mit 3.5 Sternen

Molly Gray arbeitet als Zimmermädchen im Regency Grand Hotel. Tag für Tag reinigt sie perfekt Zimmer und Suiten. Molly, die bei ihrer, kurz zuvor verstorbenen, Großmutter „ Gran“ aufwuchs und wohnt, erlebt und sieht die Welt und die Menschen etwas anders, etwas eigen.

Mollys Freundeskreis ist überschaubar, Mr. Preston und Juan , die ebenfalls im Hotel arbeiten, gehören dazu. Ebenso wie Rodney, mit dem sich Molly eine Beziehung wünscht. Mit einigen Stammgästen hat Molly ein vertrautes Verhältnis. Doch dann findet Molly just die Leiche eines Stammgastes , Mr. Black, in seinem Bett. Und da sich Molly eben auch ein bisschen anders als gewöhnlich verhält, gerät sie schnell unter Verdacht.

 

Mollys Welt ist ihre eigene, die Aussenwelt erscheint ihr oftmals unverständlich. Ihr Bestreben ist einzig und allein, alles „ in den Zustand der Perfektion zurückzuversetzen“. Das gelingt ihr beim Reinigen der Zimmer ausgezeichnet, in ihren Handlungen hat es jedoch fatale Folgen. Denn ihre persönliche Perfektion basiert meist auf Wunschdenken und ist bar jeglicher Realität. Sie meint es immer gut, aber gut meinen ist ja bekanntlich nicht immer gut machen.

 

Die Idee dieses Romans ist apart, ebenso wie das Erzählen aus Mollys Sicht. Doch leider verliert sich dieser Charme und die Geschichte versinkt in Unglaubwürdigkeiten, in losen Enden und Widersprüchen. Auch den Begriff „ Cosy Crime“ würde ich nicht unbedingt auf dieses Buch anwenden. Und ganz und gar nicht stimmig ist der Untertitel: „Ein Zimmermädchen ermittelt“. Das sollte der Verlag bei einer weiteren Auflage weglassen, denn es ist irreführend und nicht zutreffend. Ein Roman, der in der ersten Hälfte besticht und neugierig auf das weitere Geschehen macht; in der zweiten Hälfte aber fast den Eindruck hinterlässt als hätte die Autorenschaft gewechselt, nur leider nicht zum Besseren.