Rezension

Ich bin verliebt bis zum Gehtnichtmehr

Kummer aller Art -

Kummer aller Art
von Mariana Leky

Bewertet mit 5 Sternen

Und schwebe ähnlich abgehoben wie Frau Wiese durch die Weltgeschichte.

Frau Wiese ist zusammen mit Herrn Pohl die Nachbarin, mit der Mariana Leky (wahrscheinlich fiktiverweise) am meisten zu tun hat und über die sie oft und gerne berichtet - warmherzig und mit einem Augenzwinkern, wie es halt ihre Art ist. Ebenso wie über ihre Eltern, Onkel Ulrich und diverse Patenkinder und -tanten, die mir sehr sympathisch sind, da ich auch in dieses System der Wahlverwandtschaft eingebunden bin.

Die kurzen Kolumnen der Autorin sind wie gemacht, um für gute Laune oder zumindest ein bisschen Zuversicht zu sorgen. Auch wenn hier durchaus schräge Typen vorkommen, es sind doch auch immer welche von den Erwähnten in der Nähe, um für positive Erlebnisse zu sorgen. Einmal gibt es sogar ein Wiedersehen mit Dieter, dem einzigen Patienten, den die Autorin je hatte - als Kind im Hause ihres Vaters, der diesen eigentlich zu betreuen hatten - der Gipfel an Warmherzigkeit und Originalität.

Desgleichen erfreuen mich immer wieder die Reminiszenzen ans Rheinland - Frau Leky ist ebenso wie ich in Kölle jeboren: mal hat einer einen Ratsch im Kappes, mal heißt jemand wie ein Kölner Stadtteil (nämlich Kriel - wie mein Veedel) - hier passt einfach alles. Und das, obwohl ich gar keine Kurzgeschichten mag. Also, normalerweise nicht. Aber diese hier schon. Es sind ja auch Kolumnen 

Mehr noch: ich liebe sie. Heiß und innig. Und werde das Buch immer mal wieder in die Hand nehmen, um mich an meinen liebsten Sequenzen zu erfreuen. Zudem werde ich den Band jedem schenken, dem ich ein bisschen gute Laune ins Haus bringen will!