Rezension

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Ich fand es nicht so zauberhaft ...

Ein zauberhafter Sommer
von Corina Bomann

Bewertet mit 3 Sternen

Wer schmachtige Liebesromane mit Klischees mag, wird das Buch mögen

Fakten:
Einband (Hardcover), Verlag Marion von Schröder (Ullstein-Gruppe), erschienen am 08.06.2015, 379 Seiten, 14,00€

Autorin:
Corina Bomann wurde am 07.03.1974 in Parchim (Mecklenburg-Vorpommern) geboren und lebt heute in Berlin. Sie dachte sich schon in der Kindheit gern Geschichten aus, die sie dann auch niederschrieb und von denen sich einige heute abgedruckt in Büchern wiederfinden. Unter ihrem eigenen bekannten Namen schreibt sie hauptsächlich Erwachsenen-Romane – hier u. a. Historien-Romane;  Bücher, die in fernen Ländern am anderen Ende der Welt spielen; Geschichten, deren Handlungsort in ihrer mecklenburgischen Heimat liegt; aber auch Jugendbücher. Für das Schreiben in weiteren Genres verwendet sie Pseudonyme. Weitere Infos zur Autorin und ihren Werken sind auf ihrer Homepage zu finden: http://www.corina-bomann-online.de/Corina_Bomann_-_Schriftstellerin/Cori...

Handlung:
Die junge Biologie-Studentin Wiebke aus Berlin flüchtet nach einer missratenen Prüfung, der Beendigung ihrer Beziehung und der nervigen Schwärmerei ihrer Freundin für deren neuen Freund den Sommer über an die Müritz zu ihrer Tante Larissa. Die Beiden hatten längere Zeit keinen Kontakt mehr und die Einzelgängerin Larissa wird in ihrer andauernden schwierigen Lebenssituation von Wiebkes Besuch überrumpelt und vor neue Herausforderungen gestellt. Kann sie sich ihrer Vergangenheit endlich stellen und Wiebke aufklären, was damals das schwesterliche Verhältnis zu Wiebkes Mutter zerstört hat?! Wird dieser Sommer mit seinen überraschenden Begegnungen das Leben nochmal drehen für Larissa?! Und auch Wiebke muss sich über so Einiges klar werden, was ihre Zukunft angeht …

Fazit:
Das Cover mit der herzigen Schale gefüllt mit Brombeeren und Himbeeren wirkt sehr romantisch – drumherum filigrane Zeichnungen von Blüten und Erdbeeren – so etwa stellt man sich die Malerei auf den Hochzeitsschuhen vor, die Larissa bemalt – diese Zeichnungen setzen sich im Innenumschlag fort. Sehr gelungen finde ich den Schnitt mit den abgerundeten Ecken, wodurch das Buch optisch zu einem Hingucker wird. Aber für einen Einband wirkt es insgesamt eher günstig produziert, weil es keinen richtigen Außenumschlag gibt.
 Die Story umfasst 379 Seiten, verteilt auf 41 Kapitel + Prolog und Epilog – in angenehmster Lese-Länge und in gutem Schriftbild. Der Schreibstil ist flüssig. Lediglich Namensverwechslungen sind mir ein paar Mal aufgefallen.
 Von Corina Bomann hatte ich bisher nur den Weihnachtsroman “Eine wundersame Weihnachtsreise” gelesen, der mir wirklich sehr gut gefallen und mich total begeistert hat. Da ich am liebsten Bücher lese, die in Deutschland spielen und da auch gerne an den nicht üblichen Handlungsorten (also die Großstädte), hat mich dieser Roman von Corina Bomann beim Studieren der Verlagsvorschauen gleich angesprochen und ist auf meine Wunschliste gewandert. Bei Vorablesen hatte ich dann Glück und konnte ein Exemplar noch vor dem eigentlichen Erscheinungstermin gewinnen, was mich sehr gefreut hat.
 Doch beim Lesen ist bei mir irgendwie nicht so die rechte Freude aufgekommen: Gleich zu Beginn bin ich schon irgendwie nicht so richtig in die Geschichte eingestiegen – ich habe es darauf geschoben, dass ich zuvor zwei wahnsinnig lustige Bücher gelesen habe, die ich ganz toll fand und dieses hier eben vom Stil her ein ganz anderes Buch ist.
 Aber irgendwie plätscherte die Geschichte dann ohne großartige Highlights vor sich hin und für die Protagonistinnen habe ich auch nicht so recht Sympathien aufbringen können.
 Der Geschichte hat irgendwie Pep und Humor gefehlt und alles blieb, trotz der schönen mecklenburgischen Landschaft, die leider auch nur sehr oberflächlich und eingeschränkt beschrieben wird, ein wenig farblos und vorhersehbar.
 Am Ende wird dann ein Feuerwerk an HappyEnd-Klischees aufgeboten – blitzschnell, alles auf einmal und alle sind glücklich und zufrieden – da hat nur noch die obligatorische Schwangerschaft, die sonst so gerne als HappyEnd in Liebesromanen verwendet wird, gefehlt – aber Babies gab es ja zuvor auch schon bei den tierischen Mitwirkenden.
 Leserinnen, die gern so richtig schmachtige Liebesromane lesen, haben ganz sicher ihre Freude an dem Buch, das von mir trotz der Vorfreude darauf leider nur 3*** Sterne bekommen kann.
 Mich persönlich konnte es leider nicht verzaubern, aber ich wünsche der Autorin natürlich, dass es vielen anderen Leser(inne)n damit anders geht, denen es besser gefällt als mir!