Rezension

Ich habe Kritik, aber die letzten Kapitel und das Ende fand ich super!

So schreibt man Liebe - Kate Clayborn

So schreibt man Liebe
von Kate Clayborn

Bewertet mit 3.5 Sternen

Meg ist eine sehr erfolgreiche Handlettering-Künstlerin, doch seit einigen Monaten ist alles anders. Ja, sie ist gut im Geschäft, aber ihre Kreativität mag nicht mehr so, wie sie sollte und das ausgerechnet jetzt, wo sie sich um einen sehr großen Auftrag beworben hat und dringend die Entwürfe zeichnen sollte. Zudem distanziert sich ihre beste Freundin, die fast so etwas ist wie eine Schwester, von ihr und scheint sie plötzlich nicht mehr leiden zu können. Und dann, als wäre nicht alles schon schrecklich genug, taucht auch noch Reid Sutherland bei ihr auf, der Reid Sutherland für dessen Hochzeit sie die Programme gestaltet hat, in denen sie nur für ihn eine Botschaft hinterlassen hatte. Dumm nur, dass er diese entdeckt hat und Meg jetzt damit konfrontiert. Wird dieser „Fehler“ ihre berufliche Zukunft ruinieren?

 

 

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich dieses Buch nicht einfach zu lesen fand. Einerseits fand ich die Idee super und das Ende mega, aber zwischendrin hat es mich immer wieder etwas verloren.

 

Das lag zum einen an Reid, der kein gradliniger, einfacher Charakter ist. Sein Verhalten ist oft merkwürdig und er wechselt so oft seine Identität in Megs Augen, dass man oft nicht weiß, was man noch denken soll. Reid ist anders. Er ist direkt, manchmal zu direkt und er ist so ernst. Ich habe wirklich lang gebraucht, um mit ihm warm zu werden.

 

Meg ist auch nicht ganz einfach. Ihr Kopf funktioniert anders. Sie sieht überall immer wieder Worte. Sie sieht sie in verschiedenen Schriftarten und das ist nicht immer ganz leicht, sich davon nicht verwirren zu lassen. Aber sie ist durchaus sympathisch, auch wenn ich nicht ganz so nah an ihr dran war, wie an anderen Protagonisten.

 

Was ich schade fand war, dass sich Meg von ihrer besten Freundin wie Dreck behandelt lässt und sie nicht konfrontiert. Es wird zwar erklärt warum, aber erst deutlich später und obwohl die Erklärung verständlich und nachvollziehbar war, hat mich das gestört. Allgemein, wie sich die Freundin in 90% des Buches benommen hat fand ich nicht sehr freundschaftlich, eher im Gegenteil.

 

Was mir dagegen wirklich gut gefallen hat, war das Ende, oder besser, die letzten paar Kapitel und das Ende. Ich fand die Wendung wirklich sehr gut. Damit hatte ich nicht gerechnet und die Art, wie das umgesetzt wurde, fand ich realistisch und glaubwürdig. Ich konnte hier deutlich besser mit Meg und Reid mitfühlen, als im Rest des Buches.

 

 

Fazit: mir hat das Buch gut gefallen. Es ist etwas anderes, allein schon weil beide Protagonisten „schwierig“ sind und aus der Norm fallen. Das macht es nicht immer einfach ihnen zu folgen und mit ihnen warm zu werden. Es ist mir so richtig, erst kurz vor Schluss gelungen. Mich haben sie immer wieder etwas verwirrt und gefühlsmäßig verloren, wenn zu viel Fokus auf ihre „Andersartigkeit“ gelegt wurde.

Davon abgesehen hat mich Megs beste Freundin genervt, die ich gern zwischendrin mal erwürgt hätte.

Was ich dafür super fand, war das Ende. Mit der Wendung und den letzten Kapiteln hatte ich so nicht gerechnet und ich fand die Thematik und Problematik gut und glaubwürdig umgesetzt.

 

Von mir bekommt das Buch insgesamt 3,5 Sterne.