Rezension

Ich hatte große Erwartungen, die leider alle komplett enttäuscht wurden !

Der Gott der Rosen und der Dornen - Nana Chiu

Der Gott der Rosen und der Dornen
von Nana Chiu

Bewertet mit 2 Sternen

DER GOTT DER ROSEN UND DER DORNEN, ein Buch welches mich nicht nur durch seine unglaublich schöne Optik, sondern vor allem durch seinen Klappentext ansprach. Hades und Persephone, eine absolut verschrobene, aber tragische Liebesgeschichte in der griechischen Mythologie, die ich genau aus diesen Gründen so mag und deshalb war ich sofort angefixt, als ich das Buch, weit vor Erscheinen, zum ersten Mal auf einer Buchhandelsplattform entdeckte. Ja, es war sogar DAS ultimative Dezember Must Read für mich.

Als das Buch dann hier ankam, war ich direkt überrascht, das es so dünn ist. Ich hatte im Vorfeld nämlich nicht auf die Seitenzahl geachtet. Im Nachhinein bin ich, ehrlich gesagt, sehr froh, das es nicht mehr Seiten hat, denn, und es tut mir echt in der Seele weh, das sagen zu müssen, dieses Buch war der erste Flop des Jahres und ich war oft versucht, einfach abzubrechen.

Festhalten muss ich an dieser Stelle mal, das der Schreibstil eigentlich ganz schön war. Und auch die Idee, die Geschichte von Hades und Persephone neu und anders zu erzählen fand ich erfrischend und gut. Doch es gab zu viele Punkte, die mich einfach absolut verwirrt und regelrecht enttäuscht zurücklassen.

Das fängt damit an, das man direkt in die Geschichte geworfen wird und endet damit, das die Geschichte total wirr ist. Florine arbeitet in einem Blumenladen, der sich auf einem Friedhof befindet und ist verknallt in ihren Chef. Der eröffnet ihr, nach wenigen Seiten, das er Hades, der Gott der Totenwelt ist und sie die 100. Inkarnation von Persephone. Der Handlungsverlauf ist dann absolut verwirrend. Immer wieder gibt es Visionen aus anderen Leben, die zunächst gar keinen Sinn machen und die ich auch am Ende eher überflüssig fand, weil sie nur eingeworfen werden, aber nicht weiter ausgeschmückt. So ist es auch mit Themen wie Rassismus. Die Autorin bringt sie ein, aber dann geht sie wieder drüber weg und man fragt sich, warum sie es dann überhaupt angeschnitten hat.

Wenn mir die Protagonisten wenigstens sympathisch gewesen wären, dann hätte ich vielleicht in Bezug auf den Rest ein Auge zudrücken können, aber nee, sorry. Ich fand sie platt und absolut emotionslos. Florine war mir durchweg zu naiv. Man muss sich mal vorstellen, sie verirrt sich irgendwie in die Unterwelt, weiß gar nicht was passiert, nimmt es aber schulterzuckend hin. Ist halt so. Genau so verhält es sich mit den Göttern, die ihr gegenüber aufdringlich werden. Nervt sie, ist aber nicht so schlimm, sie sind ja teilweise sympathisch. Äh, bitte was ? Erik fand ich für Hades viel zu langweilig und dröge.

Ihr merkt schon, es wird nicht besser. Und nein, wurde es auch wirklich nicht. Am Ende wird alle Aufklärung in wenigen Seiten abgehandelt und ich bleibe fassungslos zurück und ärgere mich darüber, das die Autorin so viel Potenzial verschenkt hat und nicht mehr aus den echt guten Ansätzen gemacht hat.

Ich vergebe zwei wohlwollende Punkte für die Idee und den eigentlich guten Schreibstil.