Rezension

Ich mochte das Buch nicht mehr aus der Hand legen

Endstation für neun - Per Wahlöö, Maj Sjöwall

Endstation für neun
von Per Wahlöö Maj Sjöwall

Bewertet mit 5 Sternen

»Da … da drinnen liegen jede Menge Leichen.«

Der 13. November 1967 hatte der Polizei in Stockholm mit gewalttätigen Auseinandersetzungen vor der amerikanischen Botschaft schon tagsüber reichlich Arbeit und nicht immer positive Schlagzeilen beschert, der Abend toppt allerdings alles bisher Dagewesene. Um kurz nach elf Uhr, an einem völlig verregneten Abend, entdeckt eine Streife in einem verunfallten Linienbus ein wahres Massaker, neun Menschen, darunter ein Polizist, niedergestreckt durch Maschinengewehrsalven. Ein Schock, auch für die erfahrenen Ermittler aus dem Team rund um Kommissar Martin Beck.

 

Wow, war das spannend! Schon in den früheren Bänden gefiel mir die realistische Schilderung der Polizeiarbeit und die intensive Atmosphäre, das war hier nicht anders. Der Beginn der Ermittlungen ähnelt einem Chaos, im Polizeipräsidium geht alles drunter und drüber, so geschockt sind Beck und seine Kollegen. Das war so menschlich, das wirkte so echt!

 

Genau wie die dann folgende kleinteilige Polizeiarbeit. Da werden Berge alter Akten gewälzt, zahlreiche Zeugen vernommen, manche von ihnen mehrfach. Da wird beobachtet, gesucht, immer neuen Gedankengängen nachgegangen, alles äußerst mühsam. Dabei aber so intensiv geschildert, dass ich mich stets mitten in der Handlung fühlte. Deutlich wird zudem, wie sehr ein Ermittlungserfolg vom gesamten Team abhängt, mehrere Kollegen von Beck haben einen genau so hohen Anteil daran wie er selbst.

 

Fazit: Erneut ein toller Polizeiroman, realistisch, spannend und intensiv. Ich mochte das Buch nicht aus der Hand legen und freue mich auf den nächsten Band.