Rezension

Ich weiß, dass ich nichts weiß.

Survival - Margaret Atwood

Survival
von Margaret Atwood

Bewertet mit 3 Sternen

Wie schreibt man eine Rezension über ein Buch, dass einem absolut nichts gesagt hat? Wie schreibt man eine Rezension über ein Buch, dass zu hoch für einen war? 
Das ist die gleiche Herkulesaufgabe, wie dieses Buch zu lesen!
Ich versuche es natürlich trotzdem, halte es aber gleichermaßen mit Sokrates:“Ich weiß, dass ich nichts weiß.“

Kanada - ein Land, dass man sich zuallererst einmal als weitläufig und riesig vorstellt, mit endloser Natur. Schön soll es dort sein und tolerant. Toleranter, als in den USA. Denkt man hierzulande… Wären da nicht der unrühmliche Umgang mit den First Nations, oder die massiven Umweltprobleme, wie die Förderung von Ölsand in Alberta. Ein Land definiert sich eben nicht nur aus dem Guten und Schönen, sondern auch und gerade aus dem Abgründigen.

Die Identität einer Nation und ihrer Menschen, speist sich auch aus ihrer Kultur. Die große kanadische Autorin Margaret Atwood hat das natürlich schon früh erkannt, und versuchte in ihrem Buch „Survival“ im Jahre 1972 die Besonderheiten der kanadischen Literatur zu ergründen. Und angesichts aller Natur, aller ethnischer Probleme, aller Umweltkatastrophen, aller Unterschiede der Menschen, geht es in dieser Literatur zuerst einmal ums „Überleben“.

In ihrer ureigenen, humorvollen, teils spöttisch- entlarvenden Art seziert Atwood die Literatur ihres Heimatlandes. Das mag für Kanadier einen Mehrwert besitzen, oder für Leser, die mit der Historie der kanadischen literat vertraut sind, für den durchschnittlichen Leser, ist das leider weitflächig uninteressant, und so führte die Lektüre für mich dazu, dass ich zwar las und las, aber das Gelesene nicht wirklich verinnerlichen, geschweige denn behalten konnte…

Ich verehre Margaret Atwood nach wie vor sehr und liebe ihre Prosa, aber dieses Werk ist wahrscheinlich primär etwas, für Literaturstudenten und Liebhaber der kanadischen Literatur.