Rezension

Ich wurde nicht wirklich warm mit dem Buch

Nur ein Wort von Dir -

Nur ein Wort von Dir
von Julia Whelan

Bewertet mit 2 Sternen

Sewanee stand kurz davor ihren größten Traum wahr werden zu lassen, als ein Unfall alles veränderte. Anstatt als Schauspielerin die Leinwände der Welt zu erobern, verbringt sie ihre Tage in einer dunklen Kabine und spricht Hörbücher ein. Sie ist verdammt gut in ihrem Job, aber er ist eben ein Trostpreis.

Eigentlich spricht Sewanee keine Romance mehr ein, doch als sie das unglaubliche Angebot bekommt mit Brock McNight das letzte Buch ihrer Lieblingsautorin/-kundin einzusprechen und dafür auch noch eine horrende Summe geboten bekommt, die gerade zur rechten Zeit kommt, kann sie nicht Nein sagen.

Die beiden arbeiten auf verschiedenen Seiten des Landes, tauschen sich nur über E-Mails und Nachrichten aus, aber irgendwie ist da eine Verbindung. Kann man sich in jemanden verlieben, den man noch nie gesehen hat?

 

 

Ich persönlich mag Hörbücher sehr gern und habe mir auch schon manchmal die Frage gestellt, wie das wohl ist, ein Hörbuch einzusprechen, die verschiedenen Stimmen zu generieren und ein Buch lebendig zu machen. In diesem Buch erfährt man einiges zum Thema Hörbuchproduktion und das fand ich wirklich sehr interessant. Mich hat der Klappentext gerade deswegen auch besonders angesprochen.

 

Sewanee verlor bei einem Unfall ein Auge und trug Narben davon. Das belastet sie bis heute. Nicht nur, weil sie das ihren Traum gekostet und ihr weiteres Leben bestimmt hat, sondern auch, weil sie seitdem dem Interesse keines Mannes mehr getraut hat. Sie hält sich selbst für beschädigt und glaubt, die ganze Welt sieht sie genau so.

 

Brocks Leben wurde nicht durch einen Unfall verändert, sondern durch einen Freund. Eigentlich wollte er Rockstar werden, doch die Schattenseiten des Jobs schlugen zu, bevor er ihn richtig ausleben konnte. Er wollte nie Hörbuchsprecher werden, doch er ist gut darin und sehr erfolgreich. Man merkt, wie viel Spaß ihm der Austausch mit Sewanee macht und umgekehrt.

 

So richtig wurde ich leider nicht warm mit dem Buch. Es gab immer wieder Dinge, die mich einfach gestört und emotional aus dem Buch geworfen haben. Sewanee zum Beispiel. Man erfährt erst sehr spät, was ihr eigentlich passiert ist, was ich schade fand, denn wozu diese Geheimniskrämerei? Ich kann verstehen, dass sie ihrem alten Leben nachtrauert, vor allem, weil ihre beste Freundin noch immer diesen Traum lebt. Aber im Bereich Hörbuch ist Sewanee total erfolgreich und hat schon mehrere Preise abgeräumt. Warum zählt das nicht? Sie könnte darauf stolz sein, sich darauf, so gefragt zu sein, so viel geleistet zu haben etwas einbilden, aber sie sieht immer nur, was sie nie bekommen hat.

Später, nach der Wendung/Enthüllung hat sie mich endgültig verloren, denn ich empfand ihre Gedankengänge, Reaktionen und Handlungen oft als zu drüber. Ich konnte nicht verstehen, wo das herkam und wieso. Mir war es zu viel Drama.

 

Ich fand den E-Mail- und Nachrichtenaustausch zwischen den beiden manchmal süß, manchmal merkwürdig. Später konnte ich die beiden aber weniger fühlen als bei diesen schriftlichen Nachrichten. Ich weiß nicht woran es lag, aber mir fehlte es an Glaubwürdigkeit.

 

 

Fazit: Ich fand die Idee sehr interessant und die Informationen rund um die Hörbuchproduktion und diese „Welt“ echt toll. Aber der Rest des Buches hat es mir nicht leicht gemacht. 

Ich hatte mit beiden Protagonisten meine Probleme. Ich konnte Sewanee oft nicht verstehen und besonders ab einem bestimmten Punkt fand ich sie zu „drüber“. 

Die Liebesgeschichte kam bei mir emotional nicht an. Ich konnte sie nicht fühlen und mir fehlte es an Glaubwürdigkeit.

 

Leider war das Buch nicht wirklich meins. Es gab ein paar interessante Szenen und ab und an dachte ich, das Buch würde für mich die Kurve kriegen und mir vielleicht doch bald gefallen, aber geschafft hat es das leider nicht. Von mir bekommt es ganz, ganz knappe 2 Sterne.