Identität und Migration
Bewertet mit 3.5 Sternen
Kailash, ein junger Inder, geht zum Studium nach Nordamerika, New York City, wo er ein ganz neues Leben kennenlernt – und das Gefühl der Heimatlosigkeit. Sein Traum ist, Schriftsteller zu werden; ganz konkret möchte er aber zunächst mal Sex mit einer (möglichst weißen) Frau haben. Letzteres zumindest gelingt ihm recht schnell und häufig; den roten Faden des Buchs bilden seine zumindest etwas ernsteren Beziehungen. Gleichzeitig sind diese eng mit seinem intellektuellen Leben als Student verbunden, das durch einen Professor besonders geprägt wird, der selbst Immigrant ist. So ist der Roman durchsetzt mit Zeitgeschichte und Erinnerungen, Interpretationen und Erkundungen historischer Beziehungen im Großen und im Kleinen. Man lernt einiges über den Postkolonialismus, die Geschichte Indiens und Pakistans, den Kampf gegen Krieg und Ausbeutung an vielen Orten in der Welt. Manchmal gerät das etwas gewollt, ist insgesamt aber dennoch flüssig lesbar und definitiv eines der interessantesten Bücher des Jahres.
Vor dem Hintergrund der Flüchtlingskrise ein hochaktuelles Buch zu Identität und Migration.