Im Glasgow der 80er Jahre
Bewertet mit 5 Sternen
Der fünfjährige Shuggie Bain wohnt mit seinen Eltern Agnes und Shug und seinen beiden Halbgeschwistern zusammen mit den Großeltern in einer kleinen Wohnung in einer Arbeitersiedlung in Glasgow. Der Umgangston ist rau und die Umgebung trostlos. Nach einem Umzug verlässt Shug die Familie und Agnes verfällt immer mehr dem Alkohol. Es bleibt nicht bei diesem einen Umzug, aber eine Verbesserung der Lebenssituation ist nicht in Sicht. Shuggie wächst in einer Gegend auf, die von Gewalt geprägt ist. Er sieht, dass es seiner Mutter nicht gut geht, möchte ihr helfen, muss aber immer wieder erfahren, dass für sie der Alkohol das Wichtigste ist.
Über zehn Jahre berichtet der Autor wie Shuggie heranwächst. In diesen zehn Jahren passiert viel, aber nichts Positives. Shuggie ist ein sehr zartes Kind und wird schon aufgrund seines Äußeren ausgeschlossen und angegangen. Die Trostlosigkeit, die Monotonie, die Enge des Lebens in dem Milieu, in dem Shuggie aufwachsen muss und dem er nicht entkommen kann, wird hier so intensiv beschrieben, dass es mich beim Lesen sehr berührt und bewegt hat.