Rezension

Immerhin habe ich etwas über Chagall erfahren...

Die kommende Welt - Dara Horn

Die kommende Welt
von Dara Horn

Bewertet mit 2 Sternen

Auf einer Single-Party in New York wird im Jüdischen Museum ein wertvolles Chagall-Gemälde gestohlen. Benjamin Ziskind ist der Dieb, ein kauziger jüdischer Intelektueller, der einst als Wunderkind Furore machte, inzwischen aber für eine Quizshow Fragen schreibt. Doch wie ist das Ganze mit der Geschichte der Ziskinds verknüpft - und wie führt es einen sogar bis ins russische Malachowka ins Jahr 1920?

Ja, auf dieses Buch war ich doch ganz gespannt, die Geschichte hat mich angesprochen, die Geschichte einer berührenden Familensaga, wie es hinten auf dem Buch zu lesen ist. Nun ja, soweit so gut. Was mich dann allerdings erwartet hat, fand ich nicht so prickelnd. Die Geschichte beginnt im jetzigen Zeitalter mit dem Diebstahl, jedoch ist man schon nach ca. 15 Seiten (ich schaue jetzt nicht nach!) in einem ganz anderen Zeitalter - und in Russland, so um das Jahr 1920. Generell hab ich nichts gegen solche Zeitsprünge und Rückblicke, hier jedoch hat mich das Buch einfach nicht in seinen Bann ziehen können, was ich sehr schade finde. Der Schreibstil hat mir einfach nicht gefallen, so dass ich nicht wirklich ins Buch rein kam.

Auch die Geschichte um Chagall hat es nicht für mich rausreizen können, ich lese gerne etwas über bekannte und berühmte Menschen, egal ob Maler, Forscher, etc., egal ob Roman oder Biografie von oder über denjenigen. Meist beschäftige ich mich erst mit der Person im Buch und suche dann nach weiteren Informationen im Internet - um eben manches noch besser nachlesen zu können. So kommt man über Wikipedia heute ja auch an gut aufgebaute Informationen bzw. Lebensläufe der verschiedensten Personen. In diesem Fall habe ich dann aber das Buch abgebrochen und über Chagall gelesen.

Was vielleicht auch erwähnt werden sollte: Es hieß im Buch, dass etwas Wahres dran wäre an diesem Roman. Wahr ist wohl, dass im Jahr 2001 im Jüdischen Museum in New York während eines Cocktailempfangs für Singles aus einer Ausstellung zu Marc Chagalls russischen Werken ein kleineres Bild mit dem Titel "Studie zu "Über Witebsk" " abhanden kam. Die weitere Geschichte wurde aber wohl einfach so erfunden.

Ich bin hinsichtlich des Buches etwas zwiegespalten, denn einerseits klang es wegen der "berührenden Familiensaga" eben wirklich interessant für mich, in diesem Genre habe ich lange nichts gelesen. Andererseits hat mich das Buch überhaupt nicht in seinen Bann ziehen können, eben einfach weil der Schreibstil mich überhaupt nicht gelockt hat, ich ihn eher langweilig bzw. komisch fand, es gab überhaupt keinen gut aufgebauten Spannungsbogen. Zumindest habe ich das so empfunden.

Immerhin habe ich durch das Buch ein klein wenig über Chagall erfahren bzw. eben auch nochmal nachgelesen und mir so weitere Infos geholt.

Hinsichtlich einer Wertung bin ich zwiegespalten - ich vergebe hier lediglich 2 von 5 Sternen, bleibe aber unentschlossen.