Rezension

In der Bassa ticken die Uhren langsamer

Die linke Hand des Teufels - Paolo Roversi

Die linke Hand des Teufels
von Paolo Roversi

In dem kleinen italienischen Dorf Capo di Ponte Emilia, in dem sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, wird in einem Briefkasten eine abgetrennte Hand gefunden. Der Mailänder Journalist Radeschi, der gerade das Haus seiner Eltern und deren Katze hütet, mischt sich in die Ermittlungen der Carbinieri ein. Kurz darauf, wird ein alter Mann in einem Seniorenheim erschossen. Hat das etwas mit der Hand zu tun? Als dann auch noch ein Mord in Mailand geschieht, bei dem Radeschi dem dortigen Vicequestore helfen soll, gerät alles etwas außer Kontrolle. Aber das sollen nicht die einzigen Morde bleiben.

Ich habe mich sofort in dieses Buch verliebt. Paolo Roversi hat so einen wunderbaren Schreibstil, dass ich mich auf dem Marktplatz des Dorfes wiedergefunden habe. Ich habe die staubige Hitze gespürt, Alte Frauen in schwarzer Witwentracht und junge Mädchen mit ihren Kindern auf der Hüfte getroffen, wie sie miteinander ein Schwätzchen halten. Alte Männer gesehen, wie sie vor der Bar Binda zusammensitzen und diskutieren oder Schach spielen. Einfach wundervoll.

Auch die Story des Buches fand ich sehr gelungen. Es war kein "lauter" Krimi mit viel "Hauen und Stechen", sondern eher ein intelligenter Krimi mit interessanten Entwicklungen und überraschenden Wendungen.

Mich hat dieser Debütroman sehr begeistert. Ich hoffe, dass es keine Eintagsfliege bleibt, sondern noch viele wunderbare Bücher um den Journalisten Radeschi erscheinen.

Jeder Italienfan wird begeistert sein.