Rezension

Innenansichten

Mrs. Dalloway / Mrs Dalloway (Neuübersetzung) -

Mrs. Dalloway / Mrs Dalloway (Neuübersetzung)
von Virginia Woolf

Bewertet mit 2 Sternen

Nein, dieses Buch hat mir nicht gefallen, obwohl es als Klassiker schon seit Jahren immer wieder neu aufgelegt wird.

Hätte ich dieses Buch nicht mit anderen zusammen in einer Klassiker-Leserunde gelesen, hätte ich es abgebrochen. Zu sehr haben mir die ellenlangen, verschachtelten Sätze den Lesegenuss verleidet. Die ausführlichen Zustandsbeschreibungen der Protagonisten erforderten meine ganze Aufmerksamkeit und an manchen Stellen sogar mehrmaliges Lesen. Zudem erfolgten die Wechsel von einer Person zur anderen so unvermittelt, dass ich manchmal gar nicht wusste, von wem gerade die Rede war.

Gezeigt wird ein Tag im Leben von Mrs. Dalloway, die am Abend eine Gesellschaft geben will. Ausgerechnet an diesem Tag kommt der Mann aus Indien zurück, dem sie in jungen Jahren einen Korb gegeben hat und den sie trotzdem nie vergaß. Er ist immer noch voller Gefühle, die er sich aber selbst nicht eingestehen will. Ganz im Gegensatz zu einem aus dem Krieg zurückgekehrten Mann, der gar nichts mehr fühlen kann und deshalb am Leben verzweifelt.

Virginia Woolf lässt ihre Personen viel denken und wenig sprechen. Statt das Jetzt zu leben, wird Vergangenem nachgesonnen. Das könnte ja noch interessant sein, wenn das Buch nicht in einem durch geschrieben wäre. Da gibt es keine Kapitel und nur wenige Abschnitte.

Eine Versuch war es ja wert, diesen 1925 geschriebenen Roman von Virginia Woolf kennenzulernen. Es war ihr zweiter experimentelle Roman, der 1928 unter dem Titel „Eine Frau von fünfzig Jahren“ das erste Mal in deutscher Übersetzung erschien.

Kommentare

wandagreen kommentierte am 05. Januar 2021 um 16:28

Mrs Dalloway ist ganz ganz furchtbar!! Ich habs danach nie wieder mit Virginia probiert.

gst kommentierte am 17. Januar 2021 um 09:48

Das kann ich sehr gut verstehen!