Rezension

Insgesamt eine Reihe, die ich als durchwachsen bezeichnen würde, aber besonders dieser Teil konnte mich leider nicht vollständig überzeugen!

Underworld Chronicles - Befreit -

Underworld Chronicles - Befreit
von Jackie May

Bewertet mit 2.5 Sternen

Inhalt: 

Kannst du dem Gesang der Sirenen widerstehen?

Seit Nora weiß, wer sie wirklich ist, hat sich vieles verändert. Sie versucht, mit ihrer neuen Rolle in der Unterwelt zurechtzukommen und den Mitgliedern ihres Clans gerecht zu werden. Als wäre das noch nicht genug, bekommt Nora ihren ersten offiziellen Auftrag als Mitglied der FUA. 

Irgendjemand hat es auf die mächtigsten Kreaturen der Stadt abgesehen, und es ist Noras Aufgabe, den Feind zu finden und zu stoppen - wäre da nur nicht diese Dunkelheit in ihr, über die sie mehr und mehr die Kontrolle verliert ...

Meinung:

Vom Cover her gleicht sich dieser Band sehr an die bereits veröffentlichten Bücher an. Ich mag die Farben in Kombination mit der Person, welche gleichzeitig als Eyecatcher dient und Nora wirklich sehr ähnlich ist. 

So wird insgesamt ein sehr rundes und schönes Gesamtbild geschaffen, was jedoch eher eine etwas jüngere Zielgruppe anspricht. Doch inhaltlich würde ich nicht unbedingt behaupten, dass das Buch beispielsweise mit 15 Jahren gelesen werden sollte. 

Denn leider wurden für mich einfach vollkommen falsche Werte vermittelt. Von Anfang an stand die Reihe ein wenig in der Kritik, aber ich habe jedem einzelnen Buch eine Chance gegeben. 

Der Schreibstil ist dabei auch wirklich sehr leicht und locker zu lesen, sodass ich in diesem Punkt keine Probleme hatte. Ich konnte schnell erneut in die Handlung einsteigen, die nach Band drei endete, wenn auch ohne großen Cliffhanger, was ich sehr gelungen fand. 

Dadurch das es so viele Protagonisten gab, wird die Geschichte auch nur aus Noras Perspektive erzählt, was jedoch sehr gut war, weil es ansonsten eventuell für mehr Verwirrung gesorgt hätte. 

Nur inhaltlich wurden, wie bereits erwähnt, Werte vermittelt, die für mich persönlich einfach nicht richtig sind. In der Geschichte hat Nora ungefähr sieben Typen, mit denen sie in einem Harem lebt. Beziehungsweise werden es im Verlauf immer mehr und mehr. Manche als Liebhaber, manche als Freunde. 

Ich verurteile wirklich niemanden und finde es auch nicht schlimm, dass sie so viele Männer hat, denn egal ob im echten Leben oder in der Fiktion, es ist die Entscheidung jeder Person selbst. Dennoch gab es einen Moment, in denen die unterschiedlichen Charaktere ungeduldig wurden und einer sogar so weit ging zu sagen, dass sie doch endlich mit ihm schlafen sollte, weil sie ja nur ihre Angst überwinden müsste. 

Nora hat in den Bänden zuvor so viel durchstehen müssen und auch wenn es ansonsten keinen Grund gäbe, kann das für mich so nicht dargestellt werden. Natürlich hat sie anschließend auch etwas mit mehreren Männern. Wie gesagt, dass ist kein Problem, besonders weil die einzelnen Szenen auch nicht unglaublich explizit ausgearbeitet wurden. 

Die Tatsache, dass Nora in der Geschichte auch fast die einzige weibliche Protagonistin ist und beinahe jeder aufgrund ihrer Gabe Besitzansprüche auf sie erhebt, war zuvor auch schon absehbar. Positiv ist auf jeden Fall, dass doch noch die eine oder andere Nebenprotagonistin eine Rolle spielt und dementsprechend charakterisiert wird, dass nicht nur Männer stark sind. 

Nora ist dennoch die mutige, starke und taffe Persönlichkeit, die aber immer von ihren Männern gerettet werden muss. Zwar schafft sie auch vieles alleine, aber natürlich ist es mit ihrer Familie einfach leichter. 

So hatte jedes einzelne Mitglied ihres Harems ganz eigene Eigenschaften. Parker war der Vampir, Oliver und Nick eher zurückhaltend und dennoch nicht schüchtern, ein eiskalter Killer gab es auch noch und viele weitere Protagonisten. Ehrlich, irgendwann habe ich bei den einzelnen Personen auch wirklich schlecht durchgesehen, wer wer ist. 

Gleichzeitig fand ich es auch komisch, dass sie von allen Herrin genannt wurde. Natürlich ergibt es im Buch Sinn, aber dennoch verkörpert es auch diese klassische Verteilung in vielerlei Hinsicht. 

Die Handlung hatte dennoch Spannung und war bis auf die Themen sehr abwechslungsreich. Natürlich gab es zwischenzeitlich viele Momente, wo möglicherweise fast jemand gestorben wäre, aber natürlich ist das Happy End garantiert. 

So war das Ende trotzdem teilweise überraschend und konnte die Handlung noch in eine andere Richtung lenken und einen runden Abschluss schaffen, mit dem ich als Leserin auch positiv daraus hervorgehe. 

Insgesamt eine Reihe, die ich als durchwachsen bezeichnen würde, aber besonders dieser Teil hat für mich leider ein falsches Bild auf viele Dinge vermittelt. Sehr schade, ich werde Kelly Oram allerdings mit ihren eigenen Büchern definitiv noch eine weitere Chance geben!