Rezension

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Götter - Will Hofmann

Götter
von Will Hofmann

Bewertet mit 3.5 Sternen

Clemens sieht im Supermarkt zwei Menschen, die ihm seltsam vorkommen. Anscheinend kennen sie diesen Ort nicht und wundern sich über die ganzen Lebensmittel, besonders die gekühlten Erbsen. Er wird neugierig und möchte mehr über die beiden erfahren. Agnes lebt seit ihrer Geburt in einem Reservat. Dort ist sie nur unter Frauen, das geht soweit, dass sie noch nicht mal weiß, dass es Männer gibt. Doch sie ist neugierig und möchte mehr wissen. Doch fragen ist ein Zeichen von Unglaube und wird von den Göttinnen mit dem Tode bestraft. Deshalb flüchtet Agnes eines Tages und lernt in der Freiheit Günter kennen. Auch ein Entflohener aus einem Reservat. Eines nur für Männer.

Wenn man das Buch in der Hand hält, lässt das Cover einen schon vermuten, dass es um Gefangenschaft geht. Sehr prägnant im Vordergrund ist der Stacheldraht zu sehen. Doch lässt einen die Geschichte erstmal vermuten, dass es um eine bizarre Sekte geht. Das Buch ist in drei Teile unterteilt: Flucht spielt sich hauptsächlich in der Vergangenheit ab und ist eher der erklärende Teil. Freiheit ist ganz klar die Gegenwart und ist wohl mehr die eigentliche Geschichte. Und die Rache. Man braucht einige Seiten um in die Geschichte reinzufinden, das liegt vielleicht einerseits an der etwas altmodischen Ausdrucksweise. Nicht nur bei den Gesprächen zwischen Agnes und Günter, die das Lesen manchmal anstrengend macht. Sondern auch im Roman selber an einigen Stellen. Andererseits fand ich manchmal die Sprünge zwischen den Zeiten etwas verwirrend. Erst nach einigen Sätzen wurde mir klar, dass man sich nicht mehr in der Gegenwart befand, sondern das eine Szene aus der Vergangenheit ist. Der Roman ist sehr berichtend geschrieben finde ich. Was ich nicht schlecht finde, so fühlt man sich bei Agnes und Günter in einer vergangene Zeit versetzt obwohl doch einige Teile zeitgleich in der Gegenwart abspielen. An einigen Stellen fragt man sich wovon Agnes und Günter reden, da diese die Begriffe nicht kennen und sich die Tiere und Pflanzen mit eigenen Worten erklären. Vielleicht habe ich es auch nur nicht immer verstanden. Schade ist allerdings, dass ab und an Fehler bei den Personennamen auftauchen, aber gut, darüber kann man ja weg lesen. Ich brauchte nur einen kleinen Moment um den Fehler zu verstehen.

Mein Fazit: Ein wirklich faszinierendes Buch, bei dem man sich fragt, ob sowas wirklich möglich wäre. Und wären nicht diese schnellen Zeitsprünge, würde es ganz klar alle Sterne bekommen.