Rezension

Interessante Dystopie mit einer Romanze drin

Harper Green – Be Brave. Be Angry. Be the Storm. -

Harper Green – Be Brave. Be Angry. Be the Storm.
von Carola Lowitz

Bewertet mit 4 Sternen

„Harper Green – Be Brave. Be Angry. Be the Storm.“ von Carola Lowitz und Susanna Mewe ist eine Dystopie, die im Jahr 1988 spielt, was ich mal etwas ganz Anderes und sehr gut gelungen fand. Es gab zu der Zeit noch nicht so die Möglichkeit andere mit einem Handy anzurufen und somit zu kommunizieren usw., sodass diese Welt zu dieser hier sehr gut gepasst hat.

Harper kann seit kurzem Gedanken hören. Völlig überfordert kann sie sich niemanden anvertrauen, bis plötzlich Lucas auftaucht, der aber genauso schnell wieder verschwindet. So macht sie sich auf die Suche nach ihm und nach einigen Antworten, nichts ahnend, dass sie damit einem Geheimnis ihrer Vergangenheit auf die Spur kommt und auf dem Radar der Regierung landet.

Da ich gerne mal Dystopien lese, vor allem wenn es verspricht, dass auch eine kleine Romanze ein wenig mit eingeflochten wird, war ich sehr neugierig auf dieses Buch. Es fing schon spannend an, als Lucas so plötzlich auf einer Beerdigung einer Klassenkameradin von Harper auftaucht und fluchtartig wieder verschwindet. Harper ist anfangs recht naiv und handelt, ohne groß über die Konsequenzen nachzudenken, was sie ziemlich oft in Schwierigkeiten bringt, aber während der Geschichte entwickelt sie sich zu einer recht starken Persönlichkeit, was ich sehr angenehm finde. Lucas kommt anfangs wie der nette Junge von nebenan rüber, der aber auch Geheimnisse hat und der eben auf der Flucht ist, da er von „der Insel“ abgehauen ist, auf der sogenannte Verbrecher gebracht werden. Schnell kommt aber heraus, dass es Kinder mit sogenannten Gaben wie Harper und Lucas gibt, die auf einer Liste stehen und die auf die Insel gebracht werden, damit Experimente mit ihnen gemacht werden. Da Lucas Menschen heilen kann, wurden auch mit ihm Experimente gemacht, die ihn verändert haben, was im Laufe der Geschichte zu merken ist.

Besonders gefallen hat mir, dass es immer wieder irgendwelche Wendungen gab, mit denen man nicht unbedingt gerechnet hat und die recht überraschend kamen. Mit dem Ende war ich allerdings nicht ganz zufrieden, da es mir zu actiongeladen vorkam und es absolut nicht zu dem bisherigen Verlauf passte. Da war einfach zu viel drinnen. Außerdem haben mir einige Erklärungen gefehlt, wie bestimmte Erinnerungen, worauf ich aber nicht genauer eingehen kann, um nicht zu spoilern. Da hätten ausführliche Informationen dem Buch gutgetan. So haben mir persönlich einfach Erklärungen gefehlt, wodurch es nicht ganz rund gewirkt hat. Das Ende hin war recht offen, da es an sich eine Fortsetzung geben soll und ich hoffe, dass es diese auch geben wird, da ich durchaus neugierig bin, wie es mit Harper und Co weitergehen wird, nach allem, was sie erlebt und herausgefunden hat. Von mir gibt es vier von fünf Sterne, da mich die Dystopie durchaus gut unterhalten und gefesselt hat, mir manchmal aber ein paar Erklärungen gefehlt haben und es zum Ende hin ein wenig zu viel des Guten wurde.