Rezension

Interessante Geschichte

Sturm in die Freiheit -

Sturm in die Freiheit
von Jürgen Ehlers

Bewertet mit 4 Sternen

 

Der deutsche Oberleutnant zur See Wolf Littke gerät im Jahre 1943 in britische Gefangenschaft. Für ihn scheint der Krieg vorbei zu sein, denn er soll hingerichtet werden. Dann bekommt er ein Angebot, welches er einfach nicht ausschlagen kann. Er soll gemeinsam mit drei anderen Gefangenen Adolf Hitler ermorden. Sie bekommen einen Crashkurs für Spione und Attentäter und werden dann über Ostpreußen per Fallschirm abgesetzt. Ihr Ziel ist die Wolfsschanze, welches als Hauptquartier Hitlers gehalten wird. Für Wolf ist es gleichzeitig auch eine Reise in die Heimat, denn in Königsberg hat er seine Freundin zurückgelassen. Die Hoffnung, die junge Frau gesund wiederzufinden und der Gedanke an Flucht treiben den jungen Mann an.

 

Spannend erzählt Jürgen Ehlers zunächst davon, wie die Männer sich kennenlernen und wie sie zu diesem Auftrag gekommen sind. Danach geht es dann weiter mit ihrer Mission in Ostpreußen. Schnell stellt sich aber auch heraus, ganz so einfach ist ihre Mission nicht, wie die Engländer sich dies vorgestellt haben. Die Männer müssen ihre Zeit damit verbringen, unauffällig zu bleiben und gleichzeitig überleben. Diese Schilderungen zeigen, wie schwierig ihre Aufgabe eigentlich ist. Allerdings hat auch jeder der Teilnehmer seine eigenen Interessen, denen er nachgehen muss. Die Gedanken an ihre Aufgabe sind zwar immer gegenwärtig, aber auch die Frage nach der eigenen Freiheit und Zugehörigkeit. Welcher Weg ist der Richtige, wie weit wollen und können die Männer gehen? Jeder für sich muss seinen Weg finden. Geschickt schildert Jürgen Ehlers die Ereignisse und erzählt von den Gefühlen und Taten der Männer.

 

Der Autor hat es gut verstanden aus dem Plot um das Attentat eine spannende Geschichte zu erzählen. Er lässt seine Protagonisten glaubwürdig agieren. Wolf Littke wird jetzt nicht unbedingt als Held dargestellt. Er macht Fehler, ist voller Zweifel und Angst ist ihm auch nicht fremd. Zudem hat er lange Zeit an das geglaubt, was ihm erzählt wurde. Erst so nach und nach kommen ihm Zweifel. All diese Gefühle hat Jürgen Ehlers nachvollziehbar geschildert. Auch hat er reale Charaktere auftreten lassen, wie zum Beispiel Dr. Josef Mengele und eben auch andere Akteure dieser Zeit. Dabei ist schon klar, dass diese Szenen nicht immer einfach zu lesen sind, da der Autor schon deutlich schreibt, wie diese Charaktere gearbeitet haben. Doch trotz dieser Szenen bleibt die eigentliche Handlung glaubwürdig. Die Gräueltaten dieser Zeit sind genauso Bestandteil der Handlung wie die Hoffnung auf eine bessere Zukunft, die Schrecken dieses Krieges werden deutlich hervorgehoben.

 

Fazit:

 

Mir hat die Art, wie der Autor seine Geschichte erzählt, gut gefallen. Seine Protagonisten mögen fiktiv sein, ihr Handeln und ihr Leben sicherlich auch, aber der historische Hintergrund ist es nicht und Jürgen Ehlers hat sich an die Vorgaben gehalten und einen glaubwürdigen Roman über diese düstere Zeit abgeliefert. Erschreckend düster, dafür aber auch fesselnd erzählt.