Rezension

Interessante Idee, Ausführung noch ausbaufähig

Berufen - Nico Abrell

Berufen
von Nico Abrell

Bewertet mit 3 Sternen

Lucas‘ Welt wird auf den Kopf gestellt, als er eines Tages erfährt, dass sein leiblicher Vater niemand anders als der griechische Gott Zeus ist.

 

Die Geschichte wird zunächst aus der Ich-Perspektive von Lucas erzählt, dem 17-jährigen Protagonisten, der zusammen mit seiner alleinerziehenden Mutter in Seattle lebt und dort die Highschool besucht. In späteren Kapiteln wird dann vereinzelt auch die Ich-Perspektive anderer Figuren verwendet, dabei aber zu Kapitelbeginn vermerkt, wer hier gerade spricht.

 

Zu Beginn zieht sich die Handlung etwas in die Länge. Der Autor Nico Abrell verwendet viel Zeit darauf, seinen Protagonisten Lucas vorzustellen, was zwar einerseits Nähe zwischen Leser und Protagonist schafft, andererseits ungeduldige Leser durchaus nerven kann, da die Handlung erst nach rund 150 Seiten wirklich beginnt (und auch dann eher gemütlich). Die Handlung selbst ist nicht sonderlich innovativ (Junge, der überraschend erfährt, dass er übernatürliche Kräfte hat und die Welt, oder zumindest eine Person, retten muss), aber ansprechend gestaltet, sodass „Berufen“ mehrere Stunden gute Unterhaltung liefert. Die Schwerpunkte sind aber leider etwas unausgewogen gewählt, sodass das „Drumherum“ viel mehr Platz erhält als die eigentliche Handlung, die in nur wenigen kurzen Kapiteln abgehandelt wird.

 

Der Schreibstil des Autors Nico Abrell ist leider etwas holprig und von vielen Wiederholungen geprägt, so wird teilweise dasselbe Wort viermal in drei aufeinanderfolgenden Sätzen verwendet. Auch wenn dies den Lesefluss recht ausbremst, so darf aber auch nicht vergessen werden, dass der Autor erst 15 Jahre alt ist und somit noch viel Zeit hat, sich weiterzuentwickeln.

 

Mein Fazit

Inhaltlich unterhaltsames Fantasybuch, das bekannten Schemen folgt. Der holprige Schreibstil dämpft etwas das Lesevergnügen.