Rezension

Interessanter Einblick in die Wohnsituation in New York. Jedoch zu oberflächlich und gehetzt!

Stadtnomaden - Christina Horsten, Felix Zeltner

Stadtnomaden
von Christina Horsten Felix Zeltner

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt
Christina und Felix wird überraschend ihr Mietvertrag gekündigt und nun müssen sie sich mit ihrer kleinen Tochter Emma auf die Suche nach einer neuen Bleibe machen. Spontan entsteht die Idee, dass sie nun 12 Monate lang jeden Monat in einem anderen Stadtteil New Yorks verbringen werden, um so dessen Umgebung, Kultur und Menschen kennenzulernen.
Meine Meinung
Als ich die Inhaltsangabe las war ich total begeistert von dieser Idee und freute mich sehr auf das Buch. Das Layout ist wirklich zauberhaft mit vielen Farbfotos gestaltet und man erhält so einen kleinen Einblick in jede Wohnung, da ein Freund der kleinen Familie die Idee hatte, in jeder Wohnung ein Foto von den Dreien auf dem Sofa der jeweiligen Bleibe zu machen.

Die ausführliche Wohnungssuche in jedem Stadtteil fand ich anfangs noch sehr spannend, aber irgendwie zog sie sich dann wie Kaugummi durch jedes Kapitel und vermieste mir etwas den Lesespaß. Was mir auch nicht gefallen hat, ist die ständige Erwähnung der politischen Zustände in den USA, da das Jahr der Wohnungssuche genau in die Zeit des Wahlkampfs zwischen Hillary Clinton und Donald Trump fiel. Selbstverständlich ist es wichtig, dass auch Politik zur Sprache kommt, aber die ständige Wiederholung nervte mich doch etwas.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die häufige Erwähnung der Gentrifizierung und das Schimpfen über Immobilienhaie. Natürlich ist auch dies ein Thema, das gerade New York sehr betrifft, aber auch das hätte minimalistischer behandelt werden können und mehr über das eigentliche Empfinden von Christina und Felix berichtet werden können. Das fehlte mir nämlich sehr. Alles wirkte sehr gehetzt und auch die Begegnungen mit den erwähnten Menschen wirkten alle sehr schnelllebig und oberflächlich. Das mag selbstverständlich auch ganz klar in der Natur der vielen Umzüge liegen, aber ich hatte mir den Inhalt einfach anders vorgestellt. Ich hatte das Gefühl, nicht wirklich in die einzelnen Stadtteile einzutauchen, sondern eher mit ICE durchzufahren und einzelne Gesprächfsfetzen aufzunehmen und die Straßenzüge im Vorbeihuschen wahrzunehmen.

Fazit

Ich hatte mir mehr vom Inhalt versprochen und hatte nicht das Gefühl, wirklich in das Leben der einzelnen Stadtteile einzutauchen und auch Christina und Felix fühle ich mich nach dem Lesen nicht näher oder habe das Gefühl, sie wirklich kennengelernt zu haben. Ich hatte mir ingesamt viel mehr Tiefe und weniger Wiederholungen versprochen.