Rezension

Interessanter Thriller, konnte aber nicht ganz überzeugen.

Todesdunkel
von A. J. Waines

Bewertet mit 3 Sternen

Eher durch Zufall entdeckt die Psychologin Juliet Grey noch rechtzeitig eine Nachricht auf ihrem Handy, in der ihr ein bestimmter Ort und und eine genaue Zeit genannt werden. Als Juliet pünktlich an der Hammersmith-Bridge in London erscheint, wird sie Zeugin eines Leichenfunds. Doch die Besonderheit erkennt sie erst später, denn die Leiche der jungen Frau trägt ihre abgelegten Kleider. Zufall? Und wer hat ihr die Nachricht geschickt? Juliet geht mit ihrem Hinweis zur Polizei und erhält kurz darauf erneut eine mysteriöse Nachricht, die sie zu einem weiteren Mordschauplatz führt. Einzig Detective Brad Madison glaubt an Juliets Unschuld und macht sich Sorgen um die Psychologin, die anscheinend ins Visier eines Mörders geraten zu sein scheint. Fragt sich nur, wer hinter den Nachrichten und Morden steckt? Schafft Juliet es, rechtzeitig einen Ausweg zu finden?

Die Autorin A.J. Waines lebt mit ihrem Mann in Southhampton und ist seit fünfzehn Jahren als Psychotherapeutin tätig. "Todesdunkel" ist ihr Debüt-Roman, in dem sie auf ihr Fachwissen zurückgreift.

Im Mittelpunkt des Geschehens steht die junge Psychologin Juliet Grey, die aus ihrer Sicht die Erlebnisse um sie herum schildert. Dabei Lässt sie ihre Gedanken ab und zu schweifen und der Leser erlebt neben den aktuellen Ereignissen auch Passagen aus ihrer Vergangenheit. Sie selbst erscheint auf den ersten Blick nicht unbedingt selbstsicher, doch mit zunehmender Seitenzahl entwickelt sich ihr Charakter und sie wird zu einer glaubwürdigen Persönlichkeit. Allerdings handelt sie nicht immer logisch und manchmal fällt es schwer, ihre Beweggründe nachzuvollziehen. Gerade zu Beginn fragt sich der Leser, warum sie bei einer solchen massiven Bedrohung nicht alle Fakten auf den Tisch legt und ihren Sorgen Luft macht.

Die Handlung ist mit einigen Spannungsmomenten versehen und baut sich in einem angemessenen Tempo auf. Jedoch fällt es schwer, sich so ganz auf die Erzählung einzulassen. Es dauert auch ein wenig, bis die Dramatik steigt und sich ein leichterer Lesefluss einstellt. Erst nach etwa dem ersten Drittel wird die Handlung fließender und eine gewisse Lesefreude stellt sich ein. Dabei ist die Ausdrucksweise verständlich und es ist einfach, sich Juliet lebendig und bildlich vorzustellen. 
 
Fazit: Das Buch liest sich leicht und es bietet nette Unterhaltung für Zwischendurch, mehr aber leider auch nicht. Die Geschichte wirkt eher oberflächlich und es macht nicht immer Freude, Juliets Gedankengängen zu folgen. Auch die Romanze zwischen Juliet und dem Detective wirkt deplatziert, obwohl er die ganze Zeit an ihre Unschuld glaubt und so zu einem wichtigen Charakter innerhalb der Geschichte wird. Es fehlt ein wenig an Tiefgang und großen Gefühlen. Auch die Spannungselemente kommen nicht überzeugend rüber. Es ist nicht langweilig, aber auch nicht aufregend und Nerven zerreißend. Insgesamt bietet "Todesdunkel" eine interessante und unterhaltsame Geschichte. Allerdings ist es kein Buch für ein zweites Mal. Deshalb gibt es von mir 3 von 5 Sternen.