Rezension

Irgendwie … überflüssig

Die Legenden der Albae 04 - Markus Heitz

Die Legenden der Albae 04
von Markus Heitz

Bewertet mit 3 Sternen

obender Sturm spielt genau im Anschluss des vierten Zwergen-Bandes Das Schicksal der Zwerge. Befremdlich fand ich deshalb die zeitliche Angabe, zu der dieses Buch startet: 6291. Sonnenzyklus, Frühsommer. Befremdlich deshalb, da meiner Erinnerung nach Das Schicksal der Zwerge im 6292. Sonnenzyklus endete. Da sofot klar ist, dass das Buch direkt im Anschluss spielt, kann da irgendetwas nicht stimmen, aber nun gut. Die aufmerksamen Leser meiner Rezensionen werden nun vielleicht denken: “Hat sie das nicht schon zum dritten Teil geschrieben?!” Ja, habe ich. Und nein, es ist kein Irrtum. Es ist tätsächlich so. Bei einem Buch kann so ein Fehler ja mal passieren. Aber bei zweien?! Oh je.
Oh je, fast das Buch eigentlich auch ganz gut zusammen. Denn eigentlich macht sich der Inhalt selbst überflüssig, wenn es denn ein guter Roman sein soll: Erst werden Protagonisten eingeführt und Spannungen zwischen diesen aufgebaut und am Ende alles futsch. Ich habe mich ernsthaft gefragt, wieso ich eigentlich diese 500+ Seiten gelesen habe. Dieses Buch hat jedoch sehr wohl seine Daseinsberechtigung: Es wird sicher die Lücke zwischen dem Zwerge Band 4 und Band 5 schließen und somit kann ich nun schon erahnen, was die Zwerge beim nächsten Mal zu bekämpfen haben. Anonsten trifft es der Titel “Legenden der Alabae” recht gut. Heitz schreibt hiermit die fiktive Historie der Albae nieder. Und die Geschichte ist eben manchmal nicht so, dass man einen guten Roman daraus machen kann. Wobei, wenn man die Geschichte selbst in der Hand hat… Doch Heitz schreibt in seinem Nachwort, dass diese Handlungen im Prinzip so logisch sind und ihm es nicht leicht gefallen ist, dies so zu schreiben. Das kann ich mir sehr gut vorstellen: Erst viele Dinge konstruieren wie die beiden verfeindeten Albae-Städte, deren Charakteren Leben einhauchen, sie mit Liebe beschreiben und dann alles, aber auch wirklich alles hops gehen lassen, wäre mir auch nicht leicht gefallen. Nur als Leser stehe ich wirklich dumm da. Da mir die Albae ohnehin nicht ganz sympathisch sind und hier mit den beiden Städten wieder komplett neue Charaktere und Gegebenheiten eingeführt wurden, hatte ich zu Beginn arg zu kämpfen in das Buch zu finden. Anders ausgedrückt: Ich habe mich im Grunde beim Lesen gelangweilt. Und am Ende war dann auch noch all die gesamte Liebesmühe’ für die Katz.
Ich möchte nicht falsch verstanden werden. Ich mag die Bücher von Markus Heitz sehr gern. Er kann sehr gut schreiben und schafft tiefgründige und mehrperspektivische Werke. Der Name Heitz steht bei mir für Qualität. Aber bei diesem Buch hat er meiner Meinung nach keine sehr gute Idee gehabt. Die Lücken zwischen den Zwerge-Bänden zu schließen finde ich an sich wirklich extrem gut, aber auch nur, wenn dazwischen eine schöne Geschichte erzählt wird und nicht nur – wie hier – dargestellt wird, was in der Zwischenzeit innerhalb und außerhalb des Geborgenen Landes passiert ist. Wobei die Darstellung auch hier gut geschrieben und im Prinzip auch spannend geschildert wird. Aber die Handlung ist meiner Meinung nach nicht erwähnenswert und macht sich so auch noch selbst überflüssig. Man hätte auch gut einfach im nächsten Zwerge-Band sagen können, das sind die neuen Gegner, sie kommen aus dem Jenseitigen Land. Fertig. Aber so? Uff.
Zwischendurch hatte das Buch einen Lichtblick, nämlich wenn die Perspektive in das Geborgene Land schwenkt und die Geschichte um Carmondai erzählt wird. Die hat mir gut gefallen. Ebenso wie die kleinen Episoden mit Ingrimmsch. Leider war letztgenannter nur zweimal dran. Das fand ich sehr schade. Aber daran kann man sehr gut sehen, was meine Empfindungen zu diesem Buch sind: Es füllt die Lücke zum Zwerge Band 5 und der darf jetzt auch schon sehr bald kommen. Mehr nicht.

Fazit: Tobender Sturm ist für mich überflüssig. Er soll wohl die Lücke zum kommendn Zwerge-Band schließen, ist auch gut und spannend geschrieben, der Inhalt gibt meiner Meinung nach aber nur wenig her und macht sich selbst am Ende überflüssig. Ich habe mich über weite Strecken des Buches gelangweilt. Das kann Markus Heitz wesentlich besser! Ich warte nun sehnsüchtig auf die Fortsetzung der Zwerge!