Rezension

Irreführender Klappentext - trotzdem tolle, actionreiche Handlung

Shadow World. Kampf der Seelen - Melissa Marr

Shadow World - Kampf der Seelen
von Melissa Marr

Mallory lebt ihr Leben lang auf der Flucht vor den Daimonen, die das Böse in ihrer Welt repräsentieren und sich etwas zurück holen wollen, was ihr Stiefvater Adam vor Jahren gestohlen hat. Umzüge von Stadt zu Stadt und wenige Freunde sind deshalb für sie Normalität, bis sie Kaleb begegnet und er ihre Welt mit seiner charmanten Art auf den Kopf stellt. Doch kann sie ihm genug vertrauen, um ihn Einblicke in ihr Leben gewähren zu lassen?

Meine Meinung:

Melissa Marr entführt einen in die Welt der Hexer und Daimonen, eine Welt voller Spannung, Action und Nervenkitzel. Eine Welt voller Intrigen und Geheimnisse, doch wem kannst du trauen?

Die Geschichte wird aus mehreren Erzählsichten dargestellt, was den Vorteil hat, dass man als Leser dadurch sowohl die Menschen- wie auch die Daimonenwelt kennenlernen und auch etwas über das Leben innerhalb der unterschiedlichen daimonischen Kasten erfahren kann, umso die Unterschiede zwischen beiden deutlich aus zu machen können. So lernt man aber auch die Charaktere besser kennen und erfährt wie sie denken und fühlen, was ihre Beweggründe sind. Leider ist dies bei Mallory, die zumindest dem Klappentext nach die Protagonistin ist, nicht wirklich der Fall. Durch den kontinuierlichen Erzählerwechsel bleibt Mallory meiner Meinung nach auf der Strecke, sie geht einfach unter zwischen den anderen Charakteren und bleibt während der kompletten Handlung blass in dem Sinne, dass man nicht viel von ihr erfährt. Zumindest nicht von ihren Innenleben. Der Rest wird durch die Erzählungen dritter ergänzt.

In puncto Handlung gehörte Mallorys Erzählerstrang dementsprechend nicht wirklich zu den Interessantesten und Spannendesten innerhalb dieser Geschichte. Da konnten in dem Fall Aya und Kaleb bei mir mehr punkten. Vor allem Aya fand ich noch am faszinierendsten, da es sich mir während der ganzen Handlung nicht erschließen konnte, welche Rolle sie in der Geschichte einnimmt. Von Anfang an war ihr ganzes Dasein und ihre Beweggründe ein großes Rätsel für mich, was sie zwar nicht zum sympathischsten Charakter gemacht hat, aber auf jeden Fall zum aufregendsten. Mein großer Sympathisant war eindeutig Kaleb, ein niedrigkastiger Daimon, der den männlichen Gegenpart zu Mallory darstellt und sich in diese verliebt. Durch den fehlenden Einblick in Mallorys Gefühlswelt, hat ihre Liebesbeziehung für mich leider daher etwas oberflächlich und überstürzt gewirkt und konnte mich dadurch auch nicht wirklich überzeugen.

Fazit:

Bei Shadow World handelt es sich um eine actionlastige und teilweise brutale Geschichte, voller Geheimnisse und Intrigen, die den Leser seine Lesezeit versüßt und Lust auf mehr macht. Ich konnte nicht genug kriegen und wollte/musste nach dem Cliffhanger sofort weiterlesen, so gefangen war ich von der Handlung und den Charakteren, bei denen man nie genau wusste, wer von ihnen nun genau ‚Der Böse‘ ist, denn auf beiden Fronten wurden Taten verübt, die nicht gerade als Kavalierdelikt durchgehen können. Umso spannender war es deshalb auch für mich dieser Handlung zu folgen, trotz des leicht irreführenden Klappentextes in Bezug auf Protagnisten.