Rezension

Ist Tony Mancini schuldig oder nicht?

Tödliche Tatsachen -

Tödliche Tatsachen
von Rhys Bowen

Bewertet mit 5 Sternen

Constable Evan Evans hadert zwischen seiner Pflicht und dem Wunsch, seinen Freunden nicht zu schaden, als im Dorf Llanfair aufgrund der Maul- und Klauenseuche alle Schafe notgeschlachtet werden sollen. Deswegen fährt er mit seiner Verlobten Bronwen zu seiner Mutter. Dort findet er jedoch auch keine Ruhe, als Tony Mancini, der junge Mann, der seinen Vater ermordet hat, wegen Mordes festgenommen wird.

Ich finde Evans Zweifel zwischen seiner Pflicht als Polizist und dem Wunsch, seinen Freunden nicht zu schaden, mehr als verständlich. Denn schließlich hat er inzwischen Fuß in Llanfair gefasst und möchte auch weiterhin einen guten Umgang mit allen pflegen. Wie sehr ihm das zu schaffen macht, zeigt sein schlechtes Gewissen allen gegenüber, vor allem, als er einfach so mit Bronwen wegfährt. Evan hat einfach ein riesengroßes, butterweiches Herz, einen ausgeprägten Drang zu helfen und Sinn für Gerechtigkeit. Was sich alles auch daran zeigt, dass er versucht, die Unschuld von Tony Mancini zu beweisen, auch wenn sich ein Teil von ihm dagegen sträubt.

So begleiten wir Evan bei seinen Ermittlungen, bei denen er mal wieder eine ausgezeichnete Spürnase und das Talent dafür, die richtigen Fragen zu stellen und Schlüsse zu ziehen, beweist. Ich habe ihn wirklich gerne auf die Spurensuche begleitet und habe versucht, dem Täter oder der Täterin auf die Spur zu kommen. Da einige der Personen nach außen hin nicht das zu sein scheint, als das sie sich gerne sehen würden und auch das Opfer einige Geheimnisse hat, ist für Spannung gesorgt.

Ich fand es interessant, mehr über die Familien von Evan und Bronwen zu erfahren, die verschiedenen Gesellschaftsschichten angehören, wie man bereits aus den Andeutungen in den vorherigen Bänden erahnen konnte. Hier wird dies noch mal mehr als deutlich, weswegen Evan mal wieder an sich zweifelt. Denn er fühlt sich Bronwen gegenüber minderwertig, was ihm Grunde Quatsch ist. Zudem fand ich es schön, dass Bronwen in diesem Band mehr Raum gegeben wurde und man sie noch mal ein stückweit besser kennenlernt. So lebt sie beispielsweise richtig auf, als sie Evan bei seinen Ermittlungen hilft und zeigt uns ihre abenteuerlustige Seite, wodurch sie mir noch sympathischer wurde.

Gut fand ich, dass Evan sich zum Ende hin gegenüber Detective Chief Inspector Vaughan behauptet und seine Schelte nicht einfach hinnimmt. Es bleibt zu hoffen, dass er ab jetzt nicht mehr alles von seinem eigentlichen Vorgesetzten schlucken wird. Zudem finde ich es interessant, wie seine polizeiliche Karriere weitergehen wird, nachdem er sich in diesem Band fragt, ob er wirklich zum Detective gemacht ist.

 

Fazit:

Ein spannender Krimi, bei dem Constable Evan Evans in einem verzwickten und seinem bisher persönlichsten Fall ermittelt, als er versucht, die Unschuld von Tony Mancini zu beweisen. Ich bin gerne mit Evan auf die Spurensuche gegangen, die von Anfang bis Ende spannend war. Zudem fand ich es schön, mehr über Evans und Bronwens Familien zu erfahren, ebenso wie über Bronwen selbst. Nun bin ich gespannt, wie es für Evan weitergeht und welchen Fall er als Nächsten übernimmt.